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Michail Chodorkowski über Russland„Korruption ist Putins Rückgrat“

Um die Verflechtungen in Russland zu beseitigen, müsste ein Machtwechsel ermöglicht werden, sagt Michail Chodorkowski. Dazu aber sei der Präsident nicht bereit.

Russiche Soldaten. Bild: ap
Klaus-Helge Donath
Interview von Klaus-Helge Donath

taz: Herr Chodorkowski, Sie haben mal geschrieben, es habe Ihnen im Gefängnis geholfen, dass Sie kein besonders emotionaler Mensch sind. Wieso?

Michail Chodorkowski: Emotionale Stabilität ist in der Haft die wichtigste Voraussetzung, um Gesundheit und Leben zu bewahren. Meinem Freund und Partner Platon Lebedew, der um einiges gefühlsbetonter ist als ich, setzt das Gefängnis viel mehr zu.

Erwischen Sie sich gelegentlich bei dem Gedanken, dass Präsident Wladimir Putin an Ihrer statt sitzen müsste?

Nein, ich glaube nicht, dass mein Opponent ins Gefängnis sollte. Das wäre doch unsportlich.

Putins Stern sinkt in Russland, und Sie werden immer wieder als Präsident ins Gespräch gebracht. Fürchten Sie nicht, dass sich jemand wegen Ihrer Unnachgiebigkeit an Ihnen rächen könnte?

Ich will keine politische Karriere machen, das habe ich schon oft gesagt. Dadurch verringert sich aber nicht das Risiko. Ich bin schon einmal mit einem blauen Auge davongekommen, als sich im Schlaf jemand mit einem Messer über mich hermachte. Er wollte mich ins Auge stechen, rutschte aber ab und verletzte mich im Gesicht. Es ist unmöglich, sich zehn Jahre lang ununterbrochen zu fürchten. Du wirst zum Fatalisten. Ich bin schon lange so weit.

Dem Prozess und der Haft hätten Sie sich durch Emigration entziehen können. Waren Sie nicht auf die Pervertierung des Rechtssystems vorbereitet?

Mit einigen Jahren Haft hatte ich gerechnet. Ich hätte aber nie für möglich gehalten, dass in einem öffentlichen Prozesses bewusst absurde Anklagen erhoben würden. Überhaupt nicht vorstellen konnte ich mir, dass aus meinem Umkreis massenhaft Leute als Geiseln festgenommen würden. Das war einer der Gründe, warum ich Russland nicht verlassen konnte. Ich wurde in dem Geist erzogen, seine eigenen Leute nicht im Stich zu lassen.

Bild: imago
Im Interview: Michail Chodorkowski

Der Geschäftsmann: Der 49-Jährige begann seine Geschäftskarriere - wie die meisten russischen Oligarchen - schon im kommunistischen Jugendverband Komsomol, unter dessen Dach der Jungfunktionär eine Import-Export-Firma gründete. 1995 erwarb er eine Aktienmehrheit am damals zweitgrößten russischen Ölkonzern Yukos.

Der erste Prozess: 2003 wird der inzwischen reichste Russe verhaftet und 2005 wegen Steuerhinterziehung und Betrug zusammen mit seinem Partner Platon Lebedew zu acht Jahren Haft verurteilt, die er in sibirischen Lagern absitzt. Der Kreml hatte es einerseits auf den Yukos-Konzern abgesehen, überdies war aber auch der politisch ambitionierte Tycoon, der die Opposition förderte, dem Kremlchef ein Dorn im Auge.

Der zweite Prozess: 2010 wurden die Beklagten zu weiteren 6 Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft warf ihnen in diesem absurden Verfahren vor, das Öl, für das sie zuvor angeblich keine Steuern bezahlt hatten, wofür sie bereits verurteilt worden waren, komplett veruntreut zu haben.

Die Haft: Im Dezember 2012 verkürzte ein Moskauer Gericht nach einer Gesetzesänderung das Strafmaß für Chodorkowski um zwei Jahre. Sein Entlassungstermin nach jetzigem Stand wäre der 25. Oktober 2014.

Das Interview: Die Fragen stellte die taz schriftlich. Chodorkowski bekam sie mithilfe seiner Rechtsanwälte. (khd)

Wären unter Putins Vorgänger Boris Jelzin solche Rechtsbeugungen möglich gewesen?

Auch unter Jelzin fällten Gerichte rechtswidrige Urteile. Meist waren das jedoch persönliche Entscheidungen einzelner Richter. Damals stand weder ein System dahinter, noch war es Vorgabe der Politik.

Heißt das, Korruption hat sich erst unter Putin zum systembildenden Element entwickelt?

Ein bedeutender Teil der Mannschaft Wladimir Putins will sich persönlich bereichern und greift dazu auf Gewalt als pseudolegitimes Mittel zurück. Natürlich hat das viele verschiedene Facetten. Viel gefährlicher scheint mir jedoch, dass sich dieses Verhalten – mit wenigen Ausnahmen – auch in der Bürokratie und den Ordnungsstrukturen breitgemacht hat. Jeder Beamte, jeder Polizist meint, er dürfe sich auf Kosten der Bürger bereichern. Korruption gibt es überall, aber nur wenige Regime erhoben dieses Prinzip zum tragenden Element. Putin traf die Wahl bewusst, denke ich, weil er darüber die Elite besser kontrollieren kann. Ich hielt das von Anfang an für einen Fehler, was ich ihm im Februar 2003 auch gesagt habe.

In Russland protestieren regelmäßig Tausende, es sind aber weniger geworden. Hat der Kreml die Krise überstanden?

Der sichtbare Protest hat nachgelassen, gleichzeitig wächst aber die Unzufriedenheit mit dem System. Wladimir Putins politischer Zyklus neigt sich dem Ende zu. In Russland erstreckt sich solch ein Zyklus gewöhnlich über 15 Jahre. Verlängern lässt er sich nur durch einen Krieg oder einen radikalen Eingriff ins System. Andere Beispiele kennt unsere Geschichte nicht. Wird der jetzige Kurs fortgesetzt, führt das unweigerlich zu Stagnation und Zerfall wie unter Generalsekretär Leonid Breschnew. Historische Erfahrung sagt uns: Wie lange eine Stagnationsperiode auch dauern mag, sie endet zwangsläufig in einer Zeit der Wirren.

Vertraut Putin seinem Volk?

Das ist das grundlegende Problem unseres Präsidenten, aber auch seiner Umgebung: sie misstrauen dem Volk, das für sie nur aus dem inaktiven Teil der Gesellschaft besteht. Das aktive Segment hat keinen Zugang zur herrschenden Korporation. Putins Welt besteht aus einer unselbstständigen Mehrheit, einer feindlichen oder von Feinden gekauften Minderheit und seiner unmittelbaren Umgebung. Er kann sich nicht vorstellen, dass es so etwas wie eine ehrliche, selbstständige und verantwortungsvolle Opposition gibt. Putins Entourage liefert ihm zudem immer wieder begeistert „Beweise“ dafür, dass die Opponenten vom State Department gekauft wurden.

Europäische Politiker wollen nicht wahrhaben, dass Putin keine Modernisierung nach westlichem Vorbild anstrebt.

Putin hat sein Modell dem der DDR abgeschaut, mit der er gut vertraut war. Zu dem starren politischen System gehören Marionettenparteien und ein Staat, der die Volkswirtschaft monopolisiert.

Putin bekämpft zurzeit die Korruption. Ist es ihm ernst?

Die Korruption hat eine zerstörerische Dimension erreicht. Das spürt auch Putin zweifelsohne. Daher der Versuch, Auswüchse einzudämmen. Aber Korruption ist das Rückgrat des Regimes. Um ihrer Herr zu werden, müsste das politische Personal komplett ausgewechselt und politische Konkurrenz zugelassen werden. Kurzum: Ein Machtwechsel müsste möglich sein. Ein Opfer, zu dem Putin nicht bereit ist und seine Leute schon gar nicht.

Kann sich Putin nicht ändern?

Putin hält sich für den einzigen Motor der Veränderung. Nur er trifft richtige Entscheidungen. Verheerender wirkt sich allerdings aus, dass so getan wird, als gebe es keine Alternative zu ihm. Das ist eine bewusste Lüge, viele glauben es – auch er selbst. Die beste Alternative sind normale, demokratische Institute, deren Reputation der Kreml bewusst demontiert. Ob sich Putin noch wandeln kann? Charakter, Alter, Umgebung – ich habe da meine Zweifel. Doch Wunder gibt es immer wieder.

Wer kann Putin gefährlich werden?

Ich bin mir sicher: Putin wird zu guter Letzt von den eigenen Wegbegleitern ausgeschaltet.

Wie sehen Sie Russlands Entwicklung in den nächsten Jahren?

Russland bewegt sich wieder auf einen Scheideweg zu. Stagnation, Polizeiregime, Wahlfälschungen und eine neue Emigrationswelle gut ausgebildeter junger Leute halte ich für wahrscheinlicher als jede andere Perspektive. Aber es besteht auch noch eine Möglichkeit, dass die Proteste wieder aufflackern und sich innerhalb der Elite Brüche auftun, die es erlauben, zum Aufbau demokratischer Institutionen zurückzukehren.

Hat Russland dank des Internets endlich die Chance, die Atomisierung zu überwinden und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln?

In der Tat bieten die Informationstechnologien erstmals die Möglichkeit, die verfluchten Entfernungen in meinem Land, die Einsamkeit der denkenden Menschen und die Isolation der Vertreter von politischen und intellektuellen Minderheiten in der Provinz zu überwinden. Es sozusagen zu vereinigen trotz schlechter Straßen und regionaler Unterschiede. Aber es wäre ein Fehler, von den Technologien die Lösung aller Probleme zu erwarten. Straßen und demokratische Institutionen müssen wir trotz allem schon selbst bauen.

Mit welchen ökonomischen Unwägbarkeiten muss Russland rechnen?

Die Unsicherheit in den Eigentumsrechten, unklare Spielregeln, systemische Korruption, das Fehlen unabhängiger Gerichte und die Ausweitung der Staatsmonopole halten langfristige Investitionen von Russland fern. Es geht dabei nicht ums Geld, das hat der Staat sogar. Auf die intellektuellen Ressourcen wirkt sich das aus. Menschenschicksale sind davon betroffen. Russland verliert weiter an Konkurrenzfähigkeit und gerät zunehmend in den Sog eines kulturellen Niedergangs.

Ein Staat in Bedrängnis wird unberechenbar. Schließen Sie ein Gewaltszenario aus?

Die Sache ist noch schlimmer. Unser Staat besteht aus untereinander zerstrittenen Gruppen. Sie nutzen Provokationen gegen Dritte im Kampf gegeneinander. Das ist für sie schon zur Norm geworden. Es gibt natürlich auch Kräfte, die glauben, von einem Gewaltszenario profitieren zu können. Putin versucht sie auszutarieren, aber seine Möglichkeiten schwinden.

Sind Sie in der Einsiedelei des Gefängnisses dem Glauben nähergekommen?

Das Leben eines Einsiedlers zwingt ihn, sich auf die inneren Welt zu konzentrieren. Ich bin da keine Ausnahme. Ohnehin spürst du im Alter viel stärker die Grenzen zwischen dem Nichterkannten und dem Unerkennbaren und denkst häufiger über den Sinn des Lebens nach. Für mich ist das ein Weg zum Glauben.

Was macht Ihnen zurzeit am meisten Sorgen?

Die Familie: meine Kinder, die ohne Vater aufwachsen, meine kranken Eltern und meine seit zehn Jahren wartende Frau.

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25 Kommentare

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  • Erst die Ermordung der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja am 7. Oktober 2006 durch Unbekannte brachte das Thema Pressefreiheit in Russland in die Schlagzeilen westlicher Medien. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber forderte von Putin, die Pressefreiheit in Russland zu gewährleisten. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, veröffentlicht in der Wochenzeitung Die Zeit, fragte die russische Journalistin Jelena Tregubowa, wie die Ermordung Zufall gewesen sein kann, „wenn Putin vom ersten Tag seiner Präsidentschaft an die freie Presse und Opposition planmäßig vernichtet (und) konsequent alle unabhängigen oppositionellen Fernsehsender in Russland liquidiert (hat): NTW, TV-6, TWS.“

  • Frau Politkowskaja gehörte zu den wenigen Journalisten, die während des Tschetschenienkrieges bewusst und kontinuierlich im Widerspruch zur offiziellen Darstellung aus der Krisenregion berichteten. Die Reporterin rapportierte über Verbrechen der russischen Armee und der mit ihnen verbündeten paramilitärischen tschetschenischen Gruppen, über Folter, Mord und unrechtmäßige Bereicherung durch Raub, Korruption, Unterschlagung oder Veruntreuung im Kriegsgebiet. Sie nannte den Konflikt einen „schmutzigen Krieg“und belastete mit ihren Publikationen unter anderem den Putin-Verbündeten Ramsan Kadyrow. Frau Politkowskaja wurde am 7. Oktober 2006 ermordet.

  • Die meisten politischen, wirtschaftlichen sowie privaten oder sonstigen Gegner von Herrn Putin enden entweder im Gefängnis (unabhängig davon, ob sie wirklich schuldig sind oder nicht) oder denen passieren tödliche „Unfälle“ - auch außerhalb Russlands. Die Korruption und Kriminalität bei Behörden, Polizei und Politikern in Russland ist Alltag. Auch auf die Presse wird Druck ausgeübt. Viele Publikationen verschwinden einfach sehr schnell aus dem Verkauf und Internet, wenn nahestehende Personen oder Unternehmen Putins in einer Publikation „ertappt“ wurden.

    Eine Zeitung z.B. wurde, nach einem Interview mit Herrn Putin, am nächsten Tag verboten. Es wurde von einem Journalisten nur eine Frage bezüglich einer aktuellen Problematik im Land gestellt. Menschenrechte, Pressefreiheit und Demokratie sind Fremdwörter in Russland. Ein Großteil der Bevölkerung Russlands, das nicht korrupt oder kriminell ist, verliert jegliche Hoffnung auf ein normales Leben (wie in Europa) und jegliches Glauben in Regierung.

     

    Zuletzt hat Herr Putin mal wieder ein neues Gesetz herausgebracht; wäre er nicht an der Macht, würde so ein Gesetz niemals verabschiedet. „Bei ersten wirtschaftlichen Verbrechen ist es jetzt möglich, unabhängig von Art und Ausmaß der Straftat, dass man unbestraft davon kommt.“ Wen will Herr Putin wohl damit schützen? Für wen ist diese künftige Absicherung gedacht?

  • G
    Gitte

    Hallo, gut informierter GWalter, Beresowski lebt nicht mehr im Exil in England, schon ein paar Monate nicht mehr...

  • G
    GWalter

    Ganze 95% der Bevölkerung in Russland findet, dass er zurecht im Gefängniss sitzt oder sind die Russen nur falsch informiert ??? Nein die Menschen im Westen werden absichtlich falsch informiert !!

     

    Was hat er denn kritisiert? Damals dachten die Herren Oligarchen wie Chodorkowski, Beresowski (lebt im Exil in England), Abramowitsch und Co., dass Putin ihre eigene Marionette ist und man weiterhin die Ressoursen des Landes an ausländische Firmen (Exxon in den USA) verschleudern kann.

     

    Und die legendäre Kritik damals im Kreml von Chodorkowski lautete "Jukos wollte noch mehr Anteile an Gas und Ölförderung "privatisieren" aber eine staatliche Firma hat das Gebot von Jukos überboten und nach der Meinung von Chodorkowski konnte es nur wegen der Korruption in der Regierung passieren".

     

    Mit anderen Worten, es hat dem Betrüger Chodorkowski nicht gefallen, dass auf einmal der Staat mit mit aller Macht die Landesressoursen sichern will !!

     

    Alle haben in den 90er gestohlen und "privatisiert",Chodorkowski. Beresovski, Gusinski und Abramowitsch. Die Gier von Chodorkowski und die eigene Überschätzung hat ihn ins Knast gebracht. Beresovski ist in England gut aufgehoben,denn in Israel ist er zur unerwünschen Person erklärt und ausgewiesen worden.

    Abramowitsch hat sich an die Abmachung gehalten und mischt sich nicht in die Politik ein.

     

    Wenn solche Menschen wie Chodorkowski und Beresowski in Russland was zusagen hätten, dann hätten wir in Russland genau die Zustände, wie in den 90er Jahren. Es sind Menschen ohne Skrupel und mit Blut an den Händen,die bereit waren Russland für eigene Zwecke zu benutzen und verhöckern.

     

    P.S. Chodorkowski wollte Bürgermeister von Novosibirsk werden und was für ein Zufall, der Bürgermeister wurde erschossen, am Geburtstag von Chodorkowski und der Weg war frei. Bis...eben Chodorkowski sich selbst überschätzt hat, umgeben von Jasagern und Mittätern aus der Zeit der Menatep Bank, mit der Millionen Renter damals betrogen worden sind und mit ihrem Geld hat Chodorkowski sein Imperium aufgebaut.

     

    Ein solcher Verbrecher muss im Knast sitzen und genau das passiert mit Chodorkowski alias russicher Madoff...soviel zum Saubermann Chodorkowski.

     

    Und mit Saakashwilli haben wir anderen Kremlkritiker, der Ossetien unter Mithilfe der USA mit Streubomben beschossen hat und jetzt in diesem Moment die Demonstranten auf den Strassen von Tiflis mit Gummigeschossen beschießen lässt.

     

    Aber kein Wort hört man im Westen hiervon..... Es ist die Politik der USA und Deutschland tut gut daran, nicht an den Terrorkriegen der USA zu beteiligen.

  • HS
    Hari Seldon

    @klaus-helge donath, TAZ-Redaktion:

     

    Wie der Spruch sagt: Ähnliche ziehen zu ähnlichen. Dass ein KHD Kontakte zu Kriminellen wie Chodorkowski bevorzugt, ist noch verständlich: Als zertifizierter und anerkannter Dorfnarr kann KHD einiges tun, was nur halbwegs ehrliche Menschen schon nicht tun dürfen. Aber TAZ sollte nicht unbedingt Medienfläche für Schwerkriminelle und Knastbewohner wie Chodorkowski zur Verfügung stellen, sonst wird TAZ als Sprachrohr der organisierten Kriminalität eingestuft.

  • B
    Benz

    @Fred

    In RU gibt es viel Korruption, das streite ich überhaupt nicht ab. Aber genau diese Korruption haben Oligarchen und Wirtschaftskriminelle wie Chodorkowski mitgeschaffen, von genau dieser Korruption haben sie profitiert, mit korrupten und verbrecherischen Methoden haben sie ihre fantastischen Milliardenvermögen zusammengerafft. Putin hat wenigstens punktuell durchgegriffen und die raffgierigsten Korruptionäre wie Chodor vor den Richter gebracht.

     

    Wenn Chodor sich als Saubermann verkaufen will, ist das ungefähr so wie wenn sich Fritzl als Kleinkinderpädagoge empfehlen würde.

  • V
    Volgar

    Chodorkowski ist ein anschauliches beispiel für die lügner. Spricht über die korruption, die er selbst geschaffen hatte. Wir erinnern uns und Russland. Jetzt ist alles herab auf Putin.

  • R
    Richard

    Chodorkowski hatte die linksliberale Partei Jabloko finanziert. Jabloko heißt Apfel und diese Partei ist mit den Grünen der BRD vegleichbar. Chodorkowski kann ja nur Behauptungen aufstellen, obwohl man gegen ihn selbst genug in der Hand hat. Russland hat heute, was den Korruptionsindex (nicht die Plazierungen) angeht, in etwa die gleichen Werte, wie in den 90ern. Es ist sogar so, dass die Werte unter Putin in den meisten Jahren besser waren. Es war zu erwarten, dass KHD dem größten Wirtschaftskriminelle Russlands in der TAZ ein Forum bieten wird.

     

     

    "1990 nutzte Chodorkowski seine Handelsgewinne zur Gründung der Menatep-Bank. Mit einem großen Werbefeldzug wandelte er seine Mentep-Bank schon Ende 1990 in eine AG um und entwickelte sich damit zum Pionier des Finanzwesens. Das Öffentlichkeitsbild erschien im Ausland dennoch lange Zeit sehr trübe. Ein CIA Report von 1995 bezeichnete die Menatep-Bank als eine der korruptesten der Welt, mit engen Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Für US-Banken waren geschäftliche Kontakte mit der Bank untersagt."

    http://www.netstudien.de/Russland/chodorkowski.htm

  • V
    VladimirPutin

    Anscheinend sind die russischen Diebe und Kriminelle für Deutschland sind seriös Menschen ...

    Prognosen bezüglich dieses Dieb Russland ist sehr lustig ..... sagte er etwas, das wirklich will eine Journalistin in Deutschland zu hören. Ich wünsche Ihnen weiterhin in den Wolken des eigenen Illusionen leiten.

  • F
    Fred

    @Benz

    Nein, lustig ist das nicht. Russland steht auf auf dem CPI von Transparency International auf Platz 133 von 174. http://www.transparency.org/cpi2012/results

    Russland ist eines der korruptesten Länder der Erde. Putin hat aus Russland Nigeria plus Permafrost gemacht, um das die Investoren mittlerweile einen großen Bogen machen. Somit beschleunigt Putin den Niedergang des Landes.

    siehe auch http://www.taz.de/!78808/

  • S
    springer

    gott sei dank gibts bei unserm lieblingshandelspartner

    dschina keine korruption,sonst hätte unsre bundesfrau angwulstela nicht die hand von li keqiang nichtkorrupter-hahahoohhohihi-ministerpräsident aus dem ausreichen der mitte gedrückt.

     

    alle deutschen firmen müssen da unten aufmerksam nachhelfen und meist wird ein kaufpreisteil unsrer importe über konten in drittländern ,wo schmiergelder auflaufen,bezahlt

     

    korruption kenn wah nicht,hamwah nie gehört.wo soll der denn wohnen.

     

    unsre wirtschaftseliten sind zum teil mafiös,drum gibts hier keine mafia

  • B
    Benz

    Das ist ja lustig- Chodorkowski wirft anderen Korruption vor. Wie war der Oligarch und Wirtschaftskriminelle gleich noch mal innert weniger Jahre zu seinem fantastischen Milliardenvermögen gekommen?

  • R
    Racket

    Das lockere Gefasel hier hat wenig mit der sozioökonomischen Lage in Russland zu tun. Wer wirklich Verständnis für die Probleme der breiten Bevölkerung dort unter Putin gewinnen will, sollte in erster Linie auf kritische Stimmen im Land (z.B. Boris Kargalitzki) vertrauen, nicht auf gescheiterte Polithazardeure wie Chordokowski. Auf Deutsch sind die Bücher von Kai Ehlers lesenswert.

     

    Korrupt,korrupt... Na gut, ohne die Korruption wäre Ch. nicht so bedeutend geworden (und säße jetzt nicht wie ihrerzeit Maria Stuart im Kerker, so in etwa ist seine Rolle nämlich), insofern kann ich verstehen, dass er Korruption in der Rückschau als Fluch begreift.^^

  • F
    Fred

    @ Fred, der Linksliberale

    Bevor sie "westliche Wirtschaftsprüfer" wieder in diesen hohen Tönen loben sollten sie sich mal umschauen:

    ARTE- Staatsgeheimniss Bankenrettung

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Du7moCxj-Do

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/815022.bankenrettungsfonds-zahlt-100-millionen-fuer-berater.html

     

    schön Zusammengefasst von Kabaretist Volker Pispers:

    http://www.youtube.com/watch?v=ko5CCSomDMY&feature=player_embedded

  • HR
    H. Revernann

    Herr Michail Chodorkowski,

     

    um eher als Kämpfer für Demokratie und Gerechtigkeit in Erwägung gezogen werden zu können, würde es Ihnen eventuell ein wenig nützen, wenn Sie Ihr Konzept

     

    - zur Rückgabe des von Ihnen und anderen "Oligarchen"

    dem russischen Volk bzw. Staat enteigneten

    Vermögens,

     

    - zur stärkeren Entwicklung der Demokratie,

     

    - zur Einschränkung der Korruption und

     

    - zum Schutz russischer Bodenschätze vor

    ausländischen Konzernen

     

    veröffentlichen würden. Ach ja, und wer Ihnen beim Kauf der Aktienpakete behilflich war.

  • S
    springer

    die gesellschaftlichen auswirkungen der korruption sind in russland sicherlich weniger bemerkbar als im agenda deutschland von rotgrünschwarzgelb.

     

    hier im land wurden mit der von großunternehmen und großkapitaleignern initierten und bis jetzt mit einem eistelligen milliardenbetrag finanzierten gesellschaftlichen wende mit duldung der gewerkschaften 25 % der bevölkerung wirtschaftlich und sozial abgeschrieben und den restlich abhängig beschäftigten die soziale sicherheit genommen ,was sich,idiotischer weise für fachmediziner und personalführungskräfte überraschend,in explodierenden psychischen leiden und damit verbundenen fehlzeiten sichtbar macht.

     

    die auf der agenda aufbauende leistungsverdichtung und work life balance verbalakrobatik sowie selbstoptimierung ins gewissenlose und in die selbstnachlässigung schafft den rückgratlosen marktkonformen funktionierer im arbeitsumfeld und hilflosen demokraten,dessen unterbezahlte leistung die überzogenen kapitalrenditen erst ermöglicht

     

    hier im land werden seitdem zweistellige milliardenbeträge jährlich den niederen ständen vorenthalten und weggenommen und nach oben verteilt.

     

    meister donath .SOWAS IST KORRUPTION.alll das wird mit eingekauften und geschmierten lobbyisten orchestriert und erpreßt.

     

    fehlt nur noch,daß die taz im interview mit den herren zumwinkel und uligarch höneß die steuerverschwendung beim drohnenbau, bau der elbfilharmonie,des berliner stehhafens BBBBRRRRHHHH,stuttgart 21 und diesem kostenwunderarchiv NRWs in duisburg diskutiert.

  • JS
    Johan Schreuder

    Jaja, als unter der Vodka Flasche Jeltsin der Ausverkauf so erst richtig los ging wollten vor allem der Westen deren Modell einführen, wir sehen ja seit langem wozu dies führt wo unter die sogenannte Krise ganze Länder privatisiert werden.

    Auch recht haben Andreas Urstadt und Julien Lewis den es ist ja nicht so das Putin keine Oligarchie gewähren lässt, siehe Abramovich.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Das Interview spiegelt Wunschdenken von Chodorkowski und Klaus Helge Donath gleichermaßen. Und weil ich fast jeden TAZ-Artikel von Klaus Helge Donath gelesen habe, glaube ich ,er ist ein ausgewiesener Putin Feind mit starkem antirussischem Akzent. Das ist in Russland offenbar nicht verboten. Bei Michail Borissowitsch Chodorkowski hingegen handelt es sich um einen überführten Straftäter. Selbst vom EU-Gerichtshof wurde er in der Hauptsache seiner Beschwerde abgewiesen. „Den Missbrauch des Strafverfahrens zu politischen Zwecken verneinte der Gerichtshof in seinem Urteil von Ende Mai 2011“ ist bei Wikipedia nachzulesen. Ob es einem deutschen Haftinsassen so einfach möglich wäre, ausländischen Zeitungen Interviews zu geben, weiß ich nicht. Den Russen scheint das erlaubt zu sein. Zu mindestens, wenn es sich um einen ausgewiesenen Oligarchen und Putin-Erzfeind handelt. Das sagt doch was über den Staat. Wie Michail Borissowitsch Chodorkowskis Wunschdenken aussieht, war klar. Dieses Interview bringt da auch keinen erhellenden Neuigkeiten hinzu. In der Realität aber hat Putin seine Präsidenten-Wahl gerade haushoch gewonnen. Obwohl über 1000 ausländische NGOs mit ca. 1,5Milliarden Dollar gegen ihn Stimmung gemacht haben. In Syrien spielt Putin gerade wieder eine wichtige, friedenserhaltende Rolle. Er ist nach innen und außen ein sehr berechenbarer Präsident. Die zahlreichen „Wadenbeißereien“ die Klaus Helge Donath immer wieder veranstaltet wirken da schon eher kurios. Von 17 Millionen ehemaligen DDR-Einwohnern können eine Million heute noch ganz ordentlich Russisch. Wir möchten gern mehr von den russischen Realitäten erfahren. Weil die teuer bezahlten Deutschen Medien dazu nicht in der Lage sind, informieren wir uns inzwischen selbst . Donaths Texte lese ich inzwischen mit ganz anderen Augen. Ich sehe den Namen, sage voraus was kommt und darf jedes Mal feststellen, dass ich mit meiner Ansage genau richtig lag. Im Moment ist das noch sehr amüsant.

  • HL
    Heike Lindenborn

    Ein jeder sollte erst einmal vor der eigenen Tür kehren!

  • FD
    Fred, der Linksliberale

    Ein lesenswertes Interview. Michail Chodorkowskij ist ein kluger Mann. Als geläuterter Oligarch hatte er soziale Verantwortung gezeigt und in die Zivilgesellschaft investiert. Sein Unternehmen JUKOS ließ er von westlichen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften prüfen. Deshalb ließ Putin ihn einkerkern und enteignen. In einem freien, gesunden und demokratischen Russland werden Chodorkowskij und Putin die Plätze tauschen.

  • JB
    Jim Becker

    Was habt Ihr eigentlich gegen Putin?

    Der macht seine Sache in Russland doch gut!

    Und selbst wenn er sie weniger gut machen täte; was wäre denn die Alternative zu Putin?

    Die von der "Westlichen Welt"/USA gesteuerten Oppositionen?

    Gradi Ihr als anständige Linke solltet GEGEN von den Kapitalisten gesteuerte Scheinoppositionen sein!

  • F
    Fred

    gute Frage Herbert!

    Wer die ZDF Doku "Die Liga der Milliardäre" über Ukrainische Milliardäre gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen wie das in Russland ist.

    http://www.zdf.de/Dokumentation/Die-Liga-der-Milliard%C3%A4re-22902938.html

    https://www.youtube.com/watch?v=cojSYSEyGvQ

  • AU
    Andreas Urstadt und Julien Lewis

    In internetzeiten muss nicht alles im Interview stehen. Gewisse Fragen waeren fuer Inhaftierte zynisch. Wie Chodorkowski zum Reichtum kam, laesst sich ableiten. U a mit Glueck. Einerseits versuchte Chodorkowski ethical infrastructures und Standards durchzusetzen, was ihn noch reicher machte, nebenbei bestaetigte er dadurch economicsNobelpreistraeger, dann macht er was falsch, als er sagt, er koenne ganze Parlamente kaufen, ab da gehts bergab. Er hat die Lunte selbst gezuendet. Da er selbst sagt, er sei emotionslos, hat er nicht verstanden, was er bei anderen dadurch ausloest.

     

    Wenn der europ Gerichtshof fuer Menschenrechte eben kein politisch motiviertes Urteil sieht, im Gegensatz zu ai, zeigt es, dass es Russland nicht begriffen hat. Das Pitische hat Chodorkowski selbst eingebracht, wer versichert, nicht als Praesident kandidieren zu wollen, aber locker mal den Kauf ganzer Parlamente erwaehnt, bringt sich selbst in Schwierigkeiten. Erst Recht, wenn er das Geld dazu hat. Was er von Demokratie haelt, drueckt er damit inklusive aus. Es besteht der Vorwurf, das Urteil sei ein Fake, wenn Parlamente gekauft sind, ist alles Fake. Und es ist Monsterkorruption. Chodorkowsky hat sich die Vorwuerfe selbst eingebrockt. Unterstuetzungszahlungen gab es fuer die Kommunisten und die Jelzinpartei ( eigentlich ein Widerspruch), diese Unterstuetzung, sah nach den Aeusserungen ganz anders aus und duerfte auch den Parteien nicht gefallen haben.

     

    Russlands Problem ist dazu Chauvinismus, Parlamente kaufen wollen erzeugt in dem Mix eine allergische Reaktion. Der Chauvinismus wird tgl beleidigt, weil ohne Betrug, bereits die Kleinwirtschaft zusammenbricht. Ohne unversteuertes Oel und Benzin bricht die einfach weg. Das mit den ethical infrastructures einfuehren war nicht verkehrt. Es mindert Chauvinismus und den Zwang zum Betrug.

  • H
    Herbert

    Die wichtigste frage wird im interview leider nicht gestellt:

    Wie hat Chodorkowski sein Milliardenvermögen innerhalb weniger Jahre erworben?

    (Richtige Antwort wäre gewesen durch Diebstahl von Völksvermögen unter Jelzin. Seltsam dass die linke taz einer solchen Person ein Forum bietet. )

    Wie kommt Chodorkowski zur Einschätzung der Person Putin- ist er Psychater oder Seelenkenner?