: Metall-Tarifparteien schlagen auf die Pauke
Frankfurt (dpa) — Drei Wochen vor dem Auslaufen der Friedenspflicht in der westdeutschen Metall- und Elektroindustrie haben die Tarifparteien ihren verbalen Schlagabtausch verschärft. Das von den Arbeitgebern in Hessen vorgelegte Angebot von 4,0 Prozent bezeichnete IG Metall-Vize Klaus Zwickel als „konfliktverschärfend“. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Werner Stumpfe, konterte mit der Androhung eines Arbeitskampfes, falls die Gewerkschaft einen Tarifabschluß durchsetzen wolle, der „auch nur in etwa in Höhe“ der Zehn-Prozent-Forderung liege.
Stumpfe kündigte an, daß die Arbeitgeber auch künftig kein Angebot in vergleichbarer Größenordnung unterbreiten und sich statt dessen auf eine „knüppelharte Auseinandersetzung“ einstellen würden. Anders würde die Gewerkschaft offensichtlich nicht zur wirtschaftlichen Vernunft finden. Der Abschluß von sechs Prozent im öffentlichen Dienst könne laut Stumpfe für die Metall- und Elektroindustrie angesichts sinkender Zuwächse kein Vorbild sein.
In der Fankfurter IG Metall-Zentrale wurde diese Ankündigung als „Kriegsgeschrei“ zurückgewiesen: Der Arbeitgeberpräsident rede bereits drei Tage nach dem Auslaufen des Tarifvertrags Streik und Aussperrung herbei. Die noch drei Wochen dauernde Friedenspflicht sollte vielmehr für das Zustandekommen eines akzeptablen Kompromisses genutzt werden.
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