: Meine erste Platte (18)
Vor 40 Jahren, da war der CDU-Abgeordnete Ralf Borttscheller gerade neun, da gab's die ersten Randale im Ostertor: Nach der Aufführung von „Rock around the clock“ im Palastkino (heute ist da Penny drin) nahmen Halbstarke das Kino auseinander. Grund genug für den Neunjährigen, sich die Single Rock around the clock von Bill Haley zu kaufen. Und dann auch in den Film zu gehen. Der war zwar erst ab zwölf freigegeben, aber in Begleitung des vier Jahre älteren Bruders kam Ralf so eben durch.
Um in den ersten Brigitte-Bardot-Film zu kommen, hat Borttscheller sich dann die brüderliche Bundeswehruniform ausgeliehen. Damals stand er auf Elvis. „Von dem hab' ich die meisten Platten, der ist heute noch mein Star.“ Nur die Tolle, das „Schmalz auf dem Kopf“ mochte er nicht. Brillcreme kam dem Teenager nicht auf den Kopf, Jeans mußten reichen, extra enger genäht am Bein. Die hatte er schon mit zwölf. „Ja, ich hatte liberale Eltern, mein Vater war ja auch FDP-Landesvorsitzender – nur ich bin das schwarze Schaf in der Familie.“ cis
P.S. Ute Wedemeiers erste Platte (taz vom 23.8.) war natürlich nicht „Devil in the Skies“, also der Teufel im Himmel, sondern der verkleidete Teufel: „Devil in disguise“. Sorry.
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