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Mehrere Interessenten für TikTokAuch OnlyFans-Gründer will Plattform kaufen

TikTok muss einen nicht-chinesischen Käufer finden, damit die Plattform in den USA nicht blockiert wird. Interessenten gibt es viele.

Büro in Kalifornien, 2. April 2025 Foto: Daniel Cole/Reuters

Reuters | Kurz vor Ablauf der Frist für den Zwangsverkauf von TikTok mehren sich in den USA die Interessenten für eine Übernahme des chinesischen Kurzvideodienstes. Der Gründer der für Pornos bekannten Website OnlyFans, Tim Stokely, hat in Gemeinschaft mit einem Kryptowährungsnetzwerk der US-Regierung mitgeteilt, ein Gebot abgeben zu wollen. Auch der Internet-Handelsriese Amazon ist in das Rennen um TikTok eingestiegen.

Stokely hat sein Interesse über sein Start-up Zoop mitteilen lassen. Das Kryptowährungsnetzwerk Hedera wird von der Hbar Foundation vertreten. Die Internet-Plattform Zoop ist im Gegensatz zu OnlyFans auch für Minderjährige zulässig. TikTok solle neu ausgerichtet werden, sagte Zoop-Mitbegründer RJ Phillips der Nachrichtenagentur Reuters. Nutzer sollten von den von ihnen geschaffenen Werten profitieren.

Ein Mitarbeiter der US-Regierung bestätigte am Mittwoch Reuters einen Bericht der New York Times, dem zufolge Amazon ein Kaufangebot abgegeben hat. Der Online-Einzelhändler habe das Gebot in Form eines Schreibens an Vizepräsident JD Vance und Handelsminister Howard Lutnick eingereicht, schrieb das Blatt unter Berufung auf eine von insgesamt drei mit dem Vorgang vertrauten Personen.

Unklar, ob China Verkauf absegnet

Die Insider hätten erklärt, verschiedene an den Verhandlungen beteiligte Personen würden das Gebot nicht ernst nehmen. Eine Stellungnahme der genannten Personen und Unternehmen lag zunächst nicht vor. Nach Bekanntwerden des Berichts legten die Amazon-Aktien um drei Prozent zu.

US-Präsident Donald Trump hatte früheren Medienberichten zufolge ein Treffen im Weißen Haus zu TikTok im Laufe des Mittwochs anberaumt. Als mögliche Käufer des Kurzvideodienstes waren zuletzt der Finanzinvestor Blackstone und der Techkonzern Oracle im Gespräch.

Der Kongress hatte wegen einer möglichen Bedrohung der nationalen Sicherheit mit großer Mehrheit ein Gesetz verabschiedet, das den chinesischen TikTok-Mutterkonzern ByteDance dazu verpflichtete, sein US-Geschäft bis zum 19. Januar 2025 zu verkaufen. Ansonsten werde die Plattform landesweit gesperrt. Trump verlängerte diese Frist zunächst bis zum 5. April. Es ist unklar, ob die chinesische Regierung einen Verkauf von TikTok absegnen wird.

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2 Kommentare

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  • Einfach verbieten. Niemand braucht diesen Müll.

    "Das Internet ist für uns alle Neuland", sagte die Bundeskanzlerin Merkel einst.

    Darauf erntete sie einen Shitstorm aufgebrachter Jugendlicher, die ja meinten sie hätten es nach dem zigtausendsten Kopfschuss in ihrem Lieblings-Ego-Shooter schon längst verstanden.

    Heute merken wir, daß Internet stützt autoritäre Regime, es befeuert Rechtsradikalismus, macht abhängig, gewalttätig und dumm und ruiniert uns allen das Sexleben, denn man findet nur Pornos, aber keine Aufklärung!

    Aber wehe jemand raucht ne Flocke Gras...

  • Ist TikTok denn auf die US-amerikanischen Teilnehmer angewiesen? Und wenn TikTok in den USA gesperrt werden sollte, dann gehen immer noch VPNs im Rest der Welt, über die die amerikanischen Teilnehmer sich einwählen können.