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Mehr extremistische Gewalttaten in der DDR

■ 1.500 Rechtsextremisten erfaßt / Hohe Dunkelziffer / Gefahr auch aus der linksextremen Richtung

Berlin (ap) - Die DDR hat nach Expertenmeinung eine Eskalation extremistischer Gewalttaten, darunter auch Bombenanschläge, zu erwarten. Der Chef der Extremismusbekämpfung im Berliner Zentralen Kriminalamt, Bernd Wagner, erklärte in einem Interview der „Junge Welt“, die Gefahr von rechts überwiege deutlich. In der DDR seien 1.500 „ständig im rechtsextremen Feld agierende Personen“ polizeilich erfaßt. Darüber hinaus müsse man mit einer Dunkelziffer von mehreren zehntausend Personen rechnen. Die ebenfalls beobachteten Gewalttätigkeiten linksextremer Gruppen hätten weder die Dimension noch die Häufigkeit wie jene aus dem rechtsextremen Lager. Es handele sich meist um „reaktive“ Gewalt bei Angriffen rechter Gruppen. Wagner sprach jedoch auch von Versuchen linksextremer Gruppen aus der Bundesrepublik und West-Berlin, in der DDR Fuß zu fassen. Er forderte politische Maßnahmen, um das Problem im Vorfeld zu entschärfen.

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