■ Landwirtschaft im Wandel: Mehr aus Weniger
Schleswig-Holsteins Landwirtschaft hat einen erheblichen Strukturwandel bewältigt. Melkroboter und satellitengestützte Düngung haben längst traditionelle Methoden ersetzt. Allerdings sank das relative Gewicht des Sektors deutlich: Heute sind hier noch etwa 54.000 Menschen tätig, was einem Anteil von 3,6 Prozent an allen Beschäftigten entspricht. Vor 30 Jahren waren es noch 11,6 Prozent. Einschließlich Forst und Fischerei beträgt der Anteil zur Bruttowertschöpfung des Landes 3,3 Prozent. Noch 73 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Unvermindert ist das Höfesterben: Die Zahl der Betriebe nahm im vorigen Jahr um 2,7 Prozent auf 20.000 ab (1965: 50.000), wobei der Trend zu größeren Betrieben anhält. Der durchschnittliche Unternehmensgewinn lag im Wirtschaftsjahr 1998/99 mit 67.000 Mark um ein Viertel über dem Durchschnitt der alten Länder. Auch dies belegt den Konzentrationsprozess: Die Zahl der Milchkuh-Halter sank seit 1971 drastisch von 29.500 auf 7300, während die Zahl der Tiere weit weniger stark von 471.000 auf 382.000 zurückging.
Bei den Anbaukulturen dominieren Winterweizen, Raps, Wintergerste und Futterpflanzen. In der Tendenz nimmt die Anbaufläche ab, während die Erträge steigen. Mit 6.000 Litern im Jahr kommen auch die Kühe auf Milchleistungen über dem deutschen Durchschnitt.
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