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Mehr als weg vom Eck

■ Start der zweiten Bremen-Norder Drogenwoche

Drogenstrich Heroin, und Sielwalleck. Auf diese drei Begriffe wird das Thema „Sucht“ in der Bremer Diskussion derzeit reduziert. Das zumindest finden Iris Nickel vom Präventionszentrum Bremen-Nord der Bremer Hilfe zur Selbsthilfe und Maike Langer vom „Gesundheitstreffpunkt Bremen-Nord“.

Welche Probleme sonst noch im weiten Feld der Drogensucht auftauchen, wird seit gestern zahlreichen Veranstaltungen der Bremen-Norder Sucht- und Drogenwoche diskutiert, Titel: Sucht, Sehnsucht oder Flucht.“ Wir wollen den Leuten klarmachen, daß Sucht nicht nur Heroinabhängigkeit ist“, erklärt Langer das Ziel der mehr als 20 Veranstaltungen, die bis zum kommenden Freitag in den drei Bremen-Norder Stadtteilen auf die Beine stattfinden werden. So geht es neben dem Dauerbrenner Heroinsucht (Schwerpunkt: Prävention) auch um Eßstörungen bei Mädchen und Frauen.

Zielgruppe der Sucht- und Drogenwoche sind SchülerInnen und Jugendgruppen. Für sie finden bis morgen am Marßeler Schulzentrum Helsinkistraße und am Donnerstag und Freitag im Gemeindezentrum Lüssum spezielle Workshops statt. „Uns kommt es hierbei auf die sogenannten Alltagsdrogen an“, sagt Langer. „Kindern und Alltagsdrogen“ ist auch das Thema einer Veranstaltung am 25. November.

Eine SchülerInnenbefragung zur Vorbereitung der Begleitausstellung „Lust-Frust-Sucht“ ergab, daß Tabletten heute an den Lehranstalten neben Alkohol weit verbreitet sind. Es fängt ganz harmlos an: „Wenn ich vor der Klassenarbeit nervös bin, nehme ich eben etwas zur Beruhigung.“ Langers Einschätzung: „Je höher die schulische Leistungsstufe ist, desto mehr Pillen werden geschluckt.“ ubu

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