Neues Schulgesetz: Mehr Strafen
Aus der Bildungsbehörde purzeln die Zeitpläne. Noch vor der Bundestagswahl, sprich in diesen Tagen, will FDP-Senator Rudolf Lange die Erkenntnisse der Unternehmensberatung „Putz und Partner“ bekanntgeben, die zur Erfüllung der Einsparverpflichtung von 12,8 Millionen Euro beitragen sollen. Das sagte Lange in der Welt am Sonntag. Außerdem stehe der „Zeitplan“ für das neue Schulgesetz, das Lehrern mehr „disziplinarische Maßnahmen“ eröffnen soll. Ende September sollen sich Kammern und Schulbehörden-Deputation damit befassen, im Januar soll das Gesetz in den Senat gehen.
Lange kündigt zudem mehr „zentrale Elemente“ beim Abitur an. Derzeit würden in der Behörde jährlich 7000 Abi-Themen geprüft, was „absurd“ sei. Künftig solle deshalb der Anteil, den Schulen frei gestalten können, reduziert werden. „Themen aller Bundesländer mit Zentralabitur liegen den Gymnasien abrufbereit vor“, ergänzt Schulamtsleiterin Ingeborg Knipper. Möglicherweise spielen hier auch Spareffekte eine Rolle.
Von einem „Zwischenbericht“ der besagten Unternehmensberatung berichtet unterdessen NDR 90,3. So empfehle „Putz und Partner“ die drei Bauabteilungen der Behörde zusammenzulegen, und den Schulleitungen die Beurteilungskompetenz für Lehrer zu übertragen, die bislang bei der Schulaufsicht liegt. Die Unternehmensberater studierten zahlreiche Akten und befragten 104 Personen in der Bildungsbehörde. Ihr Fazit: die Motivation der Mitarbeiter außerordentlich hoch, die Stimmung hingegen „überwiegend schlecht“. Als Grund wird unter anderem die Überforderung durch Reformen wie die verlässliche Halbtagsschule und die Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren genannt. Reformvorhaben, so heißt es sinngemäß im Bericht von „Putz und Partner“, würden ohne Rücksicht auf die Arbeitsbelastung der MitarbeiterInnen angegangen. KAJ
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