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Mehdorn wird BER-GeschäftsführerEr schon wieder

Jetzt soll Hartmut Mehdorn den BER retten. Dabei hatte der Ex-Air-Berlin-Chef noch im November gegen den Flughafen auf Schadensersatz geklagt.

War schon alles mögliche, wird jetzt Flughafen-Boss: Hartmut Mehdorn. Bild: dpa

BERLIN dpa/taz | Jetzt ist es raus: Der frühere Bahn- und Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn soll als neuer Geschäftsführer den Hauptstadtflughafen retten. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer bestätigte am Freitagvormittag einen Bericht von Bild.de.

Bereits am Mittwoch habe Mehdorn die Zusage für den Chefposten gegeben, berichtete das Springer-Medium. Flughafen-Sprecher Ralf Kunkel wollte das auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren und verwies auf eine vorgezogene Pressekonferenz am Mittag.

Dabei werde sich Brandenburgs Ministerpräsident und Flughafen-Aufsichtsratschef Matthias Platzeck äußern. Die Bestätigung der Nachricht kam dann aber vom Bundesverkehrsminister.

Erst im Januar hatte Mehdorn als Chef von Air Berlin aufgehört – kurz nachdem das Unternehmen wegen der Nichtfertigstellung des BER auf Schadensersatz gegen die Flughafengesellschaft geklagt hatte.

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31 Kommentare

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  • H
    Hans

    Ich erwarte, dass Ramsauer und Mehdorn irgendwann die Masken abnehmen und da stehen dann Oliver Welke und Martin Sonneborn.

     

    @Florian Besser:

    "fünfte Kolonne", hab sehr gelacht, danke.

  • SH
    Sebastian Heiser

    Dieter Faulenbach: Auf der Pressekonferenz hat er angekündigt, dass alles, was mit der Klage zu tun hat, nicht über seinen Schreibtisch gehen wird.

  • W
    wauz

    Bislang gab es noch Hoffnung

     

    Hartmut Mehdorn, das ist der Mann, der aus Heinz Dürrs gieriger Idee, die Gleisanlagen des Stuttgarter Hauptbahnhofs zu verkaufen und sich vom Steuerzahler neue unterirdisch bauen zu lassen, das Katastrophenprojekt S21 gemacht hat. S21 ist schon von Anfang an aus dem Ruder gelaufen, nicht erst, wie beim BER geschehen, zur Halbzeit die Spezifikationen geändert wurden. Der Mann soll also BER zu Ende bringen?

    Bisher bestand die Hoffnung, BER würde sehr teuer, aber immerhin fertig. Jetzt ist klar, dass dieser verkorkste Flughafen als Ersatz für das Bombodrom enden wird.

  • FB
    Florian Besser

    In Berlin wird Klima- und Lärmschutz noch ernst genommen! Mehdorn ist der beste Mann, um den Flughafenbau noch länger zu verzögern. Die "fünfte Kolonne" der Öko-Bewegung. Go, Hartmut, go!!

  • DF
    Dieter Faulenbach

    Das wird spannend. Wie verhält sich Mehdorn zu seiner eigenen Air Berlin Klage gegen die Flughafengesellschaft? Zurückhalten geht nicht, er ist Geschäftsführer des Flughafens und muss dessen Interessen gegen die Klage vertreten. Ziemlich schwierig der unmittelbare Wechsel von einer Seite des Geschäfts zur anderen Seite. Hat das niemanden gestört?

  • B
    BER-Vielflieger

    Ja ist denn jetzt schon erster April?

    Mehdorn.

    Studierte in den 60-ern Leichtbau an der Beuth-Hochschule für Technik

    Dann bei verschiedenen Luft- und Raumfahrttechikbuden, recht erfolgreich.

    Und dann bricht die Erfolgsserie ab.

    Zunächst bläht die Heidelberger Druckmaschinenfabrik auf mit Zukäufen auf Kredit - nach seinem Abgang ein 1,5-Milliarden-Sanierungsfall.

    Dann heuert er bei der Bahn an, schiebt sie von 1 Mrd. Verlusten auf 2,5 Mrd. Gewinn, zu Lasten von Personal und Technik,

    Unpünktlichkeit und Servicewüsten der Bahn werden unter seiner Regie Legende. Auch die Bahn ist nach seinem Abgang in Teilen ein Sanierungsfall - Berliner kennen es von der S-Bahn.

    Dann zu airberlin, er bläht auch dieses Unternehmen durch Zukäufe und Expansion auf. Airberlin kann nur durch den Einstieg arabischer Investoren (Ethiad) vor der Pleite gerettet werden.

     

    Und nun Flughafen BER. Unverständlich. Das Projekt ist doch schon ein Sanierungsfall. Bisher sprang Mehdorn in dieser Phase eher ab als auf.

     

    Diese komplette Lachnummer bleibt einem allerdings im Hals stecken, wenn man kurz nachdenkt, wer das ganze Schlamassel am Ende bezahlt. Und das sind wir. Als Steuerzahler und als Fluggäste.

  • B
    ben

    und danach wird er bundespraesident und danach wird er papst und danach wird er wto.vorstand und danach

  • W
    wauz

    Bislang gab es noch Hoffnung

     

    Hartmut Mehdorn, das ist der Mann, der aus Heinz Dürrs gieriger Idee, die Gleisanlagen des Stuttgarter Hauptbahnhofs zu verkaufen und sich vom Steuerzahler neue unterirdisch bauen zu lassen, das Katastrophenprojekt S21 gemacht hat. S21 ist schon von Anfang an aus dem Ruder gelaufen, nicht erst, wie beim BER geschehen, zur Halbzeit die Spezifikationen geändert wurden. Der Mann soll also BER zu Ende bringen?

    Bisher bestand die Hoffnung, BER würde sehr teuer, aber immerhin fertig. Jetzt ist klar, dass dieser verkorkste Flughafen als Ersatz für das Bombodrom enden wird.

  • W
    Wüstenratte

    Ich war schon immer der Meinung BER ist ein Euromassengrab. Aber Mehdorn, da kann man nur auf eine schnelle "biologische Lösung" für diesen promblembehafteten Supermanagers hoffen! RIP Hartmut

  • FM
    F. Meklenburg

    "Wir können alles außer Großprojekte" ... weiss nicht, wer das gesagt hat, aber es stimmt. Jetzt, nachdem die Kosten wie bei "S21" ins uferlose laufen "explodieren" auch noch so einen Versager wie Mehdorn zu holen, der die Bahn kaputt gespart hat ist fast schon schlüssig. Die Steuergelder die jeder per Lohn- / Einkommensteuer ohne Einflussnahme hinnehmen muss werden verbrannt wie nichts. Bravo ! Schlage vor, wenn Mehdorn "fertig" in BER hat, in Kassel-Calden gibts auch noch ne Baustelle die bedient werden muss.

  • J
    Jacomo

    Mit der Bahn war´s nix Air Berlin war nix jetzt WB Airport da braucht man keine Angst haben das dass was wird. Wenn das in Berlin od. Verkehrsministerium auch erkannt wird in einigen Jahren dann kann Er sich ja bei Stuttgart 21 bewerben. Aber wie geht Er eigentlich mit der von Ihm gestarteten Klage von Air Berlin um??

  • J
    J.Riga

    Das ist mal eine faustdicke Überraschung: einer aus dem Alt-Herren-Karussel der Sanierer und Kaputt-Privatisierer, der bereits so schöne Projekte angeschoben hat wie Stuttgart 21 (läuft ja auch ganz prima) und AIR Berlin an die Wand gefahren hat. Endlich im (verdienten?) Ruhestand? Weit gefehlt! Er ist wohl einer von Deutschlands besten Managern - wie müssen da erst die anderen sein, vielleicht klüger, weil sie abwinkten? - also darf er noch mal ran. Rache und Ironie der Geschichte: Einer. der die Eisenbahn mit dem Flugzeug verwechselte und dafür sorgte, dass immer weniger Schienenverkehr zu Gunsten der Allgemeinheit stattfindet, darf jetzt sich mühen, ein weiteres Milliardengrab zu retten, das eben Ausdruck jener überfliegenden Hybris ist, die lieber das gesamte Land ruiniert, als dass sie Managern zumutet, für ihre Transatlantikflüge die Strapazen auf sich zu nehmen, die ein solcher Ortswechsel einem eigentlich aufbürden sollte, damit nur die nötigsten Flüge überhaupt stattfinden und nicht jeder Dödel dauernd und billig, billig durch die Lüfte schaukelt.

  • K
    kermit

    super, dann eröffnet der BER also gar nicht mehr.

  • L
    Lox

    Das is'n Witz, oder? Das KÖNNEN die nicht ernst meinen!!!

  • W
    wauz

    Bislang gab es noch Hoffnung

     

    Hartmut Mehdorn, das ist der Mann, der aus Heinz Dürrs gieriger Idee, die Gleisanlagen des Stuttgarter Hauptbahnhofs zu verkaufen und sich vom Steuerzahler neue unterirdisch bauen zu lassen, das Katastrophenprojekt S21 gemacht hat. S21 ist schon von Anfang an aus dem Ruder gelaufen, nicht erst, wie beim BER geschehen, zur Halbzeit die Spezifikationen geändert wurden. Der Mann soll also BER zu Ende bringen?

    Bisher bestand die Hoffnung, BER würde sehr teuer, aber immerhin fertig. Jetzt ist klar, dass dieser verkorkste Flughafen als Ersatz für das Bombodrom enden wird.

  • DN
    Dr. No

    Och nööö. Warum nicht Johannes Ponader?

  • UR
    Uwe Roos

    Wieder einer, der weiss wie es nicht geht (siehe Air Berlin). Hoffe, der Mann bekommt auch ein angemessenes Salär und bei Versagen eine ordentliche Abfindung. Kontinuität muss sein. Was für ihn und seine neue Aufgabe spricht ist die Tatsache, das er dieses Unternehmen nicht mehr runterwirtschaften kann.

  • M
    menschenfreund

    Ramsauer & Mehdorn der Zusammenschluß von Geistestitanen!

    Nach unbestätigten Gerüchten hat Ramsauer eigenhändig den Runway auf BER nachgemessen.

    Ergebnis: 45m lang und 4500m breit.

    Angesichts solcher Mißstände bleibt nur, einen kongenialen Partner wie Mehdorn ins Boot zu holen. Dieser soll auch schon vorgeschlagen haben, das defekte Schleusentor vom NO-Kanal in Brunsbüttel zu holen, um es am BER dort in die Einflugschneise zur Absicherung des Nachtflugverbotes einzubauen.

    Wie gesagt, alles nur Gerüchte. Boswillig!

  • CL
    carsten lehmann

    Auch der deutsche Berlusconi verläßt nicht freiwillig die Bühne.

    Dieser Mann sollte nach den entgleisten Berliner S-Bahnen eigentlich wegen versuchten Totschlags im Gefängnis sitzen.

    Doch wer bei der richtigen Partei die richtigen Freunde hat, wird auch hierzulande mit ein paar Extramilliönchen bestraft.

    Da steht Deutschland Ländern wie Russland oder Italien, über die wir so gerne erhaben richten, in seiner Rechtlosigkeit in nichts nach.

  • DW
    DIE WAHRE TAZ

    Mehdorn auf den BER? Gute Idee, auf einer Bauruine kann er wenigstens nichts kaputtsanieren...

  • K
    Köstlich

    Hier was zu Stuttgart 22, wenn der Mehdorn dort später Chef wird:

     

    https://www.youtube.com/watch?v=sIBWGfxEh5M

  • A
    aida

    Immer wenn mensch glaubt, das Höchstmaß an Realsatire und Inkompetenz unserer politisch Verantwortlichen ist erreicht, gibt es noch Überraschungen:

    Mehdorn als Retter von BER!

    Der Super-Macher der locker-flockig JEDE Firma in die roten Zahlen treibt, soll es richten.

  • B
    ben

    und danach wird der clown bundespraesident

  • M
    Menno

    Mit Parteibuch geht alles besser.

    Die Berliner sind wahrlich nicht zu beneiden.

    Clownrepublik eben...

  • F
    FranKee (Pirat)

    Könntet ihr BITTE Satire als solche kennzeichnen?

     

     

     

     

     

    _____________________

    ps: ja ich weiss, es ist leider ernst.

    Ich frage mich, wer noch bereit waren, diesen 'job' anzunehmen. Lothar Matthäus?

  • I
    IMHOtep

    Ich lach mich tot - Mehdorn der Retter der DB und von Air Berlin soll jetzt BER retten ;-)

    Vielleicht sollte man ih auch zum Leiter von Stuttgart 21 machen! Oder ging es nur darum einem alten Fahrensmann noch einmal so richtig die Euros in die Taschen zu spülen? Man macht den Bock zum Gärtner - nee, eigentlich gibt es da nichts zu lachen.

  • P
    PeterWolf

    Sie hatten kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu ......

  • F
    FraTreno

    Wie krass ist das denn? Mehdorn neuer Super-BER? Muss gleich mal auf des Datum gucken: Nee, 1. April is noch nicht.

    Naja, Referenzen für diesen Job hat er ja zahlreich angesammelt. Z.B. die Überwachungsaffaire bei der DBAG, Kameras im BER gibts ja reichlich. Und auch die Lügereien , Tricksereien, verbreiten von Falschinformationen etc. pp. im Zusammenhang mit Stuttgart 21 weisen ihn ja als den perfekten BER-Fachmann aus.

    Ich möcht brüllen vor Lachen wenn mir der Hals nicht so weh täte vom vielen kotzen.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Gibt es irgendwie eine Vetternwirtschaft was Mehdorn anbetrifft,was die Übernahme des BER Chefs anbetrifft?!Alls läuft immer auf Mehdorn hinaus?Gibt es wirklich keine Personen in Deutschland außer Mehdorn,die Führungsqualität besitzen?!

  • R
    redbaron

    Den bock zum gärtner machen nett man das im volksmund.Soll das ein witz sein, erst die bahn und air berlin ruinieren und jezt noch BER, halt der ist ja schon ruiniert da kann er ja nichts mehr anrichten.

    wird schon auch da eine fette abfindung kassieren.

  • J
    Jörn

    Wie viele "Chancen" bekommt dieser Mann noch?

    Erst spart er die Bahn kaputt, so dass auf Jahrzehnte nicht genügend funktionierende Züge zur Vefügung stehen und die Schieneninfrastruktur vermodert. Dann zeigt er bei Air Berlin, dass er nichts kann. Da Air Berlin ein Privatunternehmen ist, wird er dort immerhin zügig gefeuert bevor der Schaden fatal ist.

    Vielleicht will Berlin ja gar keinen neuen Flughafen haben? Oder gibt es eine andere plausible Erklärung für diesen Schritt?