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Meeresstrand

MEERESSTRAND

An's Haf nun fliegt die Möwe,

Und Dämm'rung bricht herein;

Über die feuchten Watten

Spiegelt der Abendschein.

Graues Geflügel huschet

Neben dem Wasser her;

Wie Träume liegen die Inseln

Im Nebel auf dem Meer.

Ich höre des gärenden Schlammes

Geheimnisvollen Ton,

Einsames Vogelrufen —

So war es immer schon.

Noch einmal schauert leise

Und schweiget dann der Wind;

Vernehmlich werden die Stimmen,

Die über der Tiefe sind.

Theodor Storm, aus:

Geschichte der deutschen Lyrik,

hrsg. von Gerhard Kaiser,

Suhrkamp, Frankfurt/M 1991.

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