■ Medienschau: Rausschmiß fundamentalistischer Offiziere
Zu dem Massenrausschmiß fundamentalistischer Offiziere aus der türkischen Armee schreibt die nationalliberale Hürriyet (Frankfurt): „Die Versammlung des Obersten Sicherheitsrates hat 58 Offiziere aus Gründen der religiösen Glaubensausübung aus der Armee entlassen. Ministerpräsident Erbakan, selbst Vorsitzender des Obersten Sicherheitsrates, konnte die Entscheidung nicht verhindern, weshalb sich in seiner Partei einiger Unmut äußerte. Einige Parlamentsabgeordnete der RP-Partei gaben zum wiederholten Male zu Bedenken, daß diese Entscheidung unter Kontrolle der Justiz zu fällen sei. Es sei falsch, einen Offizier aus der Armee zu entlassen, weil er gläubig sei oder seine Frau das Kopftuch trage. Der Fall läge anders, wenn ein Mitglied der Armee Dinge unternähme, die den Staat in seiner Funktion in Frage stellen würden. Es sei eine Schande für die Demokratie, wenn kurz vor Beginn des 21. Jahrhunderts Menschen aufgrund ihres Glaubens solchermaßen verurteilt würden.“ 11.12. 96
Die Medienschau bezieht sich auf türkische Medien, da diese mit eigenen Büros und eigenen Ausgaben in Deutschland vertreten sind und Einfluß auf die größte Emigrantengruppe haben.
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