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Medien-Familie Kirch im Aufwind

■ Vater kriegt den Kredit, Sohn wird Berliner Sender kaufen

Hamburg/München (AP/dpa) – Der Münchner Medienunternehmer Leo Kirch hat offenbar einen neuen Hauptfinanzier für seinen dringend benötigten Milliardenkredit gefunden: Nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins Der Spiegel führt die Commerzbank ein Konsortium, das bereit ist, Kirch 1,5 Milliarden Mark zu leihen. Die Commerzbank sei mit 500 Millionen Mark dabei. Zuvor waren die bayerische Landesanstalt für Aufbau und die Westdeutsche Landesbank im Gespräch gewesen.

Die Commerzbank habe Kirch bereits einen Kredit von einer Milliarde Mark gewährt. Sie ersetze nun als Konsortialführer die DG Bank, die früher die Führungsrolle inne gehabt habe, heißt es im Spiegel. Daneben sollen die BHF- Bank, die Dresdner Bank, die Bayerische Landesbank sowie die Bayerische Vereinsbank zu den Finanziers gehören. Für die bayerische Landesanstalt für Aufbau (LfA) wolle die Bankgesellschaft Berlin einsteigen. Nach öffentlichen Protesten hatte Kirch das Geschäft mit der mehrheitlich dem Freistaat Bayern gehörenden LfA aber platzen lassen. Die Kirch- Gruppe soll bei den großen deutschen Banken bereits mit vier Milliarden Mark in der Kreide stehen. Mit der Kirch-Gruppe kooperieren will nun die Deutsche Telekom: Sie will als Serviceanbieterin auftreten und Kirchs Digitalfernsehen DF 1 Zugang zu ihren Netzen verschaffen. Telekom-Chef Ron Sommer erklärte gegenüber dem Spiegel, daß er ein positives Ergebnis der Verhandlungen mit Kirch im Mai erwarte.

Dem Münchener Magazin Focus zufolge will Thomas Kirch, Sohn des Medienunternehmers Leo Kirch, den Berliner Lokalsender FAB übernehmen. Interesse zeigt Kirch junior danach auch an einer Mehrheitsbeteiligung am Berliner Fernsehkanal Puls TV. Insgesamt wolle er 80 Millionen Mark in Berlin investieren.

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