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Mecklenburg-VorpommernDort wo die Neonazis wohnen

Bundespräsident Horst Köhler besuchte das Städtchen Lübtheen. Dort ist die NPD fest verankert.

Auf dem Weg nach Lübtheen: Köhler bei den Grabower Süßwaren Bild: dpa

LÜBTHEEN taz Der Tag hat Bürgermeisterin Ute Lindenau (SPD) gefallen. Mit Stolz erzählt die energische Frau von dem Besuch aus Berlin. Am Mittwochnachmittag ist Bundespräsident Horst Köhler ins mecklenburgische Lübtheen gereist. Die Kleinstadt ist unfreiwillig bekannt geworden - als Vorzeigekommune der NPD.

Mit dem Besuch wolle er "Mut" für das bürgerliche Engagement gegen Rechtsextremismus machen. sagte der Bundespräsident. "Er hat das auch geschafft", glaubt Bürgermeisterin Lindenau.

Lübtheen ist eine Art Brückenkopf der Rechtesextremen, es gab eine wahre Wanderungsbewegung in die Stadt. Der NPD-Fraktionschef von Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs, hatte sich hier zunächst als Juwelier niedergelassen. Der Parlamentarische Geschäftsführer Stefan Köster zog ebenfalls nach Lübtheen. Und Thomas Wulff, einer der bundesweit wichtigsten Neonazi-Aktivisten lebt auf seinem Gut Amholz ganz in der Nähe. In der Stadt ist die NPD fest verankert, 16 Prozent bekam sie hier bei den Landtagswahlen. Nach dem Einzug in den Landtag 2006 machte Pastörs seinen Juwelierladen zu und eröffnete in dessen Räumen das erste NPD-Bürgerbüro im Land. "Wir kümmern uns", steht auf einem Transparent in den Schaufenster.

Von der Autobahn 24 Hamburg-Berlin fährt man, vorbei an Wiesen und Wälder, bis zu dem 5000 Einwohner-Ort. "Nach der Wende haben wir das uns hier ganz schmuck gemacht", schwärmt ein älterer Herr. Nur zwei Läden an der Hautstraße bei dem herausgeputzten Bürgerhaus stehen leer. Es beherbergt die Bibliothek, normalerweise treffen sich hier die Vereine. Heute will Horst Köhler im Bürgerhaus mit Vertretern der Gemeinde sprechen.

Viele Lübtheener haben sich versammelt. Gleich gegenüber vom Bürgerhaus liegt auch das Büro der NPD. Davor plauschen zwei Männer und eine Frau mit einem NPD-Mitarbeiter. Immer wieder schauen die Menschen zum Büro hinüber. Alle wissen: Diesen Termin werden die Rechtsextremen nutzen.

Als die Köhlers Limousine hält, ist Pastörs auch da. Mit zwei Kameraden hält er ein Transparent "Globalisierung stoppen" hoch. Eine Frau und ein Mann schimpfen in ihre Richtung: "Unmöglich" und "Verzieht euch".

Gelassen gehen Köhler und seine Frau der Bürgermeisterin entgegen. Auch der sie begleitende Ministerpräsident Harald Ringsdorf (SPD) und dessen Frau schauen nicht zur NPD. Später sagt Köhler, Lübtheen dürfe nicht auf den Rechtsextremismus reduziert werden.

Im Bürgerhaus erwartete ihn eine kleine Runde - 14 Personen aus dem Gemeinde- und Vereinsleben. Möglichst privat sollten die Gespräche verlaufen - also ohne Journalisten. "Mir sind diese Gespräch sehr

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