#MeToo in den USA: Rose McGowan verklagt Weinstein
Der Ex-Produzent soll versucht zu haben, Opfer seiner sexuellen Übergriffe zum Schweigen zu bringen. Und zwar mit illegalen Mitteln, sagt die US-Schauspielerin.
![Close-up Aufnahme einer Frau Close-up Aufnahme einer Frau](https://taz.de/picture/3752421/14/24049093.jpeg)
McGowan wirft unter anderem Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis vor. „Weinsteins Kampagne gegen McGowan und andere umfasste einige der mächtigsten Kräfte, die man für Geld kaufen kann“, heißt es in der Klageschrift. Die Anklage schließt auch die Anwälte David Boies und Lisa Bloom sowie die „internationale Spionageagentur“ Black Cube ein, die Weinstein laut Anklage angeheuert hatte. Blooms Anwalt wies die Vorwürfe der Schauspielerin am Mittwoch zurück.
Weinstein ließ die Vorwürfe durch seine Anwältin zurückweisen. McGowan sei nur auf Geld und auf Publicity aus, schrieb Anwältin Phyllis Kupferstein in einer Mitteilung, die dem Hollywood Reporter vorlag.
Nach Angaben der Schauspielerin wurde sie 1997 von dem Produzenten vergewaltigt. Diesen Vorfall wollte sie 2016 in ihrem geplanten Buch beschreiben. Weinstein und sein Team hätten mit allen Mitteln versucht, dies zu unterdrücken, macht McGowan in ihrer Klage geltend. Dazu gehörte auch Rufschädigung, so dass ihr niemand glauben würde. McGowan pocht vor Gericht auf eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.
McGowan war 2017 eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarfen. 2018 wurde der Filmproduzent in New York wegen krimineller sexueller Handlungen angeklagt. Der Prozess soll im kommenden Januar beginnen. Mehr als 80 Frauen haben Vorwürfe gegen den 67-Jährigen erhoben. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.
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