piwik no script img

#MeToo in den USARose McGowan verklagt Weinstein

Der Ex-Produzent soll versucht zu haben, Opfer seiner sexuellen Übergriffe zum Schweigen zu bringen. Und zwar mit illegalen Mitteln, sagt die US-Schauspielerin.

McGowan war eine der ersten Frauen, die Weinstein sexuelle Übergriffe vorwarfen Foto: Peter Nicholls/reuters

Berlin dpa/afp | Rose McGowan (46), eine der Vorkämpferinnen der #MeToo-Bewegung, zieht gegen Harvey Weinstein vor Gericht. Die US-Schauspielerin („Charmed – Zauberhafte Hexen“) hat am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Kalifornien Klage gegen den Ex-Hollywoodmogul eingereicht. Der frühere Studioboss und seine Helfer hätten einen „teuflischen“ und illegalen Versuch unternommen, die Opfer sexueller Übergriffe zum Schweigen zu bringen, heißt es in Gerichtsdokumenten, die das Branchenblatt Variety veröffentlichte.

McGowan wirft unter anderem Betrug, Verletzung der Privatsphäre und emotionale Bedrängnis vor. „Weinsteins Kampagne gegen McGowan und andere umfasste einige der mächtigsten Kräfte, die man für Geld kaufen kann“, heißt es in der Klageschrift. Die Anklage schließt auch die Anwälte David Boies und Lisa Bloom sowie die „internationale Spionageagentur“ Black Cube ein, die Weinstein laut Anklage angeheuert hatte. Blooms Anwalt wies die Vorwürfe der Schauspielerin am Mittwoch zurück.

Weinstein ließ die Vorwürfe durch seine Anwältin zurückweisen. McGowan sei nur auf Geld und auf Publicity aus, schrieb Anwältin Phyllis Kupferstein in einer Mitteilung, die dem Hollywood Reporter vorlag.

Nach Angaben der Schauspielerin wurde sie 1997 von dem Produzenten vergewaltigt. Diesen Vorfall wollte sie 2016 in ihrem geplanten Buch beschreiben. Weinstein und sein Team hätten mit allen Mitteln versucht, dies zu unterdrücken, macht McGowan in ihrer Klage geltend. Dazu gehörte auch Rufschädigung, so dass ihr niemand glauben würde. McGowan pocht vor Gericht auf eine Entschädigung in nicht genannter Höhe.

McGowan war 2017 eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarfen. 2018 wurde der Filmproduzent in New York wegen krimineller sexueller Handlungen angeklagt. Der Prozess soll im kommenden Januar beginnen. Mehr als 80 Frauen haben Vorwürfe gegen den 67-Jährigen erhoben. Bei der Anklage in New York geht es allerdings nur um zwei Vorfälle aus den Jahren 2006 und 2013. Weinstein beteuert, jegliche sexuelle Handlungen seien einvernehmlich erfolgt.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare