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Maulkorb für den Taliban-Botschafter

Nordallianz rückt auf Masar-i Scharif vor. Pakistan erteilt Taliban-Botschafter Verbot von Anti-US-Propaganda

KABUL/ISLAMABAD afp ■ Die afghanischen Oppositionstruppen sind nach eigenen Angaben bis auf wenige Kilometer auf die heiß umkämpfte Stadt Masar-i Scharif vorgerückt. Die Nordallianz bezog nach den gestrigen Worten eines Sprechers Stellungen nur sieben Kilometer vor den Toren der Stadt. Es gebe Berichte, dass Taliban-Kämpfer bereits aus der Stadt flüchteten. US-Kampfflugzeuge griffen erneut Stellungen der Taliban-Miliz in Nordostafghanistan nahe der Grenze zu Tadschikistan an.

Bei den Gefechten am Dienstag seien 200 Taliban-Kämpfer getötet worden, weitere 300 hätten sich ergeben, sagte ein weiterer Sprecher der Nordallianz. Die Taliban wiesen diese Angaben als „vollständig aus der Luft gegriffen“ zurück. Sie kündigten eine Gegenoffensive an, um die verlorenen Gebiete zurückzuerobern.

Unterdessen hat Pakistan den Taliban-Botschafter in Islamabad aufgefordert, seine antiamerikanische „Propaganda“ einzustellen. Botschafter Abdul Salam Saif sei ins Außenministerium einbestellt und dazu angehalten worden, „sich an die diplomatischen Normen zu halten“, so ein Sprecher von Pakistans Außenministeriums gestern.

Zugleich hat Pakistans Präsident Pervez Muscharraf eine „gezieltere“ Ausrichtung der US-Angriffe auf Afghanistan gefordert. Der Militäreinsatz müsse schnell und gezielter ablaufen und so schnell wie möglich zu Ende gebracht werden, sagte Muscharraf gestern bei einem Besuch in der Türkei. Muscharraf forderte erneut eine Unterbrechung der Angriffe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan.

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