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Mattel plant Lausch-PuppeBarbie, sprich zu mir!

Was sagt uns das? Mattels bekannteste Puppe soll künftig per Sprachfunktion und Cloud zu persönlichen Beziehungen fähig sein.

Das freut Datenschützer gar nicht: „Hello Barbie“ soll ab Herbst erhältlich sein. Bild: ap

„Barbie, was soll ich einmal werden?“ Eine scheinbar handelsübliche Plastikpuppe antwortet sofort: „Du magst Bühnen. Dann kannst du Politikerin oder Tänzerin werden. Aber ich sage immer, alles ist möglich!“ Da freut sich die blonde Mitarbeiterin auf der Spielzeugmesse Toy Fair in New York, aber eigentlich hat sie schon einen Job. Sie erklärt, die neue, interaktive Puppe sei für Mädchen, die mit Barbie sprechen wollen.

Per WLAN und Spracherkennung ist „Hello Barbie“ mit der Cloud verknüpft. Neben einem Mikro hat sie somit ein „Gedächtnis“, um individuelle Vorlieben zu filtern und die Sprachsoftware zu verbessern.

Dass mit Barbie alles möglich ist, verspricht schon der Werbeslogan auf Mattels Website. Die Marke Barbie ist bekannt dafür, die Mode, den jeweiligen Zeitgeist aufzugreifen. 2015 präsentiert also der zweitgrößte Spielwarenhersteller der Welt eine Siri-Version von Barbie, damit kleine Mädchen nicht nur mit adrett gekleideten Miniaturmannequins spielen, sondern auch noch sprechen können.

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Gibt es zu viele Einzelkinder mit beschäftigten Eltern oder überforderten Betreuungskräften, die durch blaue Kulleraugen zu ersetzen sind? Statt reflektierte Vorbilder und Fürsorge also doch lieber Barbie?

Der Konzern Mattel spielt mit einer gesellschaftlichen Problematik. Ob sich diese durch den Verkauf von „Hello Barbie“ lösen lässt, wird sich zeigen. Das Püppchen soll ab Herbst für umgerechnet circa 70 Euro erhältlich sein. Für besorgte Eltern ist der Prototyp ein plappernder Albtraum in Pink. Sie befürchten eine Beeinflussung ihrer Kinder durch Werbung und wollen darum einen Barbie-Lauschangriff untergraben. An oberflächlichen Beauty- und Fashion-Dialogen scheinen sie sich indes weniger zu stören.

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