Reisefieber: Massenflucht
■ Tausende auf dem Weg in den ver-schneiten Harz und auf die Nordseeinseln
Hannover. Über den Jahreswechsel zieht es auch diesmal wieder Tausende von Kurztouristen in den Harz oder auf die ostfriesischen Nordseeinseln. Allerdings können Kurzentschlossene noch vereinzelt Quartiere bekommen.
„Hier ist schon einiges los, aber es lohnt sich durchaus noch anzurufen“, betont Uwe Harms vom Verkehrsbüro in Norderney. Dort könnte es nach seiner Einschätzung 1996/97 sogar etwas ruhiger zugehen als im Vorjahr. Bereits zu 90 Prozent ausgebucht ist Langeoog. „Eine spontane Anreise empfiehlt sich nicht.“, sagt Thomas Pree von der Kurverwaltung.
Eine ähnliche Situation hat auch Jens Ricke, Marketingleiter auf Spiekeroog, festgestellt. „Man muß schon etwas Glück haben, einige Unterkünfte sind jedoch noch frei.“ Mit etwa 4.500 Gästen wie vor einem Jahr rechnet Juists stellvertretender Kurdirektor Herbert Braun. „Der Boom dürfte aber ruhig noch etwas früher beginnen und etwas länger dauern.“
Der größte „Schub“ an Gästen wird nach Brauns Worten am kommenden Wochenende erwartet, zum 4. oder 5. Januar leert sich die Insel fast schlagartig. Wenn das Wetter den Kurzurlaubern nicht einen Strich durch die Rechnung macht, denn Eisgang kann auch in diesem Winter dieAbreise von den Inseln verzögern. „Bei mehrtägigem strammen Ostwind könnte es Probleme geben“, sagt Spiekeroogs Marketingchef Ricke.
Die weiße Weihnacht hat offenbar bei vielen Touristen die Lust auf einen Jahreswechsel im Harz geweckt. „Der Schnee kam zur richtigen Zeit. Unser Kontingent an Quartieren ist weg“, sagt Sandra Kluge vom Harzer Verkehrsverbund. Braunlage, Altenau und St. Andreasberg seien weitgehend ausgebucht, „in anderen Orten ist aber sicher noch was zu machen“, heißt es. dpa
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