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Massenfestnahmen in Malaysia

Kuala Lumpur (dpa/upi) - Die malaysische Regierung hat am Mittwoch die Festnahme von 63 Politikern angeordnet, drei Zeitungen geschlossen und sämtliche öffentlichen Veranstaltungen verboten. Damit will die Regierung die ethnischen Spannungen in dem südostasiatischen Vielvölkerstaat entschärfen. „Die Lage hat sich sehr zugespitzt“, rechtfertigte Ministerpräsident Mahatir Mohamad in Kuala Lumpur. „Wir mußten einfach vorbeugen, um das Land vor gewaltsamen Auseinandersetzungen zu bewahren.“ Unter den ohne richterlichen Haftbefehl Festgenommenen - das ist in dem südostasiatischen Staat aufgrund der geltenden Bestimmungen über die innere Sicherheit für einen Zeitraum von 60 Tagen möglich - befindet sich Oppositionsführer Lim Kit Siang, Politiker der Regierungspartei, Akademiker, Angehörige der fundamentalistischen moslemischen Oppositionspartei und kirchliche Sozialarbeiter. In Kuala Lumpur war es 1969 zu blutigen Zusammenstößen zwischen Malaien und Chinesen gekommen, bei denen nach Schätzungen 500 Personen ums Leben gekommen waren.

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