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Massendemos für Demokratie in Sambia

Lusaka (afp/ips/taz) - In der Bergarbeiterstadt Kabwe haben über 50.000 Menschen für den Rücktritt des sambischen Präsidenten Kenneth Kaunda, die Beendigung der Herrschaft der „Vereinigten Unabhängigkeitspartei“ (UNIP) und die Einführung eines Mehrparteiensystems demonstriert. Es ist die jüngste und größte einer Serie von Demonstrationen in den Industriestädten des sambischen „Kupfergürtels“, die vom „Komitee für die Mehrparteiendemokratie“ organisiert werden. Dem Komitee gehören Gewerkschafts- und Kirchenführer, Intellektuelle sowie prominente UNIP-Aussteiger - wie der ehemalige Außenminister Vernon Mwaanga - an. Im August 1991 soll ein Referendum über die Einführung eines Mehrparteiensystems stattfinden. Es war ursprünglich für Oktober dieses Jahres angesetzt, wurde nach dem Putschversuch im Juni jedoch verschoben. Das Komitee will jetzt sicherstellen, daß das politische Klima in der Zwischenzeit nicht wieder repressiver wird.

Was sich die vom Komitee mobilisierten Demonstranten erhoffen, ist jedoch unklar. „Ich weiß nicht, was ein Mehrparteiensystem uns bringen soll“, sagt ein Demonstrant in der Stadt Mufulira. „Aber wir alle wollen Änderungen, wir wollen Arbeitsplätze, Wohungen und endlich wieder ein besseres Leben“.

D.J.

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