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Massaker in Ruanda

■ 30 Tote bei Angriff auf Zivilstreife. Hilfsorganisationen stark verunsichert

Kigali/Berlin (rtr/taz) – Nur zwei Tage nach der Ermordung von drei spanischen Mitarbeitern der Hilfsorganisation „Médecins du Monde“ im Nordwesten Ruandas ist in derselben Region ein neues Massaker passiert. Eine Gruppe von Bewaffneten üerfiel in einer Stadt unweit von Ruhengeri in der Nacht zum Dienstag eine unbewaffnete Bürgerpatrouille und erschoß über 30 Menschen.

In der Gegend um Ruhengeri an der Grenze zu Zaire hat die Unsicherheit deutlich zugenommen. Die ruandische Regierung macht dafür aus Zaire zurückgekehrte ruandische Hutu-Milizen verantwortlich. Nach UN-Angaben sind dort dieses Jahr schon über 100 Menschen bei Überfällen gestorben. Es gehe darum, Zeugen für Völkermordprozesse zum Schweigen zu bringen, sagte die Sprecherin der UN-Menschenrechtskommission, Marie van der Elst.

Nach dem Mord an ausländischen Hilfsarbeitern bei Ruhengeri am Samstag beschlossen die in Ruanda tätigen Hilfsorganisationen, ihre in Ruhengeri tätigen ausländischen Mitarbeiter fortan nachts nach Kigali zurückzubeordern. Die von dem Angriff mitbetroffenen „Ärzte ohne Grenzen“ erklärten, „ein Minimum an Sicherheit für die Fortsetzung der medizinischen Hilfsprojekte“ sei „in einigen Provinzen Ruandas derzeit nicht gegeben“.

Jacques Mamou, Chef der Hilfsorganisation „Médecins du Monde“ (MDM), für die die drei am Samstag getöteten Spanier arbeiteten, sagte unterdessen der taz, die Angreifer seien „sehr schwer bewaffnet“ gewesen, „mit Kalaschnikows“. Zwar sei es noch „zu früh“, um mit Sicherheit zu sagen, daß Hutu-Milizen die Täter seien. „Aber MDM hat in der Frage der Straffreiheit für den Völkermord immer sehr entschlossen Position bezogen. Wir haben in Frankreich Lobbyarbeit für eine Gesetzesänderung unternommen, so daß Beschuldigte an das UNO-Tribunal ausgeliefert werden können.“ D.J.

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