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Massaker im Irak

■ amnesty international spricht von 116 Hinrichtungen von Kurden / Familien mußten „Exekutionsskosten“ zahlen

London/Berlin (afp/taz) - Mehrere hundert Kurden und Oppositionelle sind nach Angaben von amnesty international seit vergangenem November im Irak hingerichtet worden. ai erklärte gesterm in London, daß ihr 116 Namen von Opfern im Alter von 14 bis 73 Jahren bekannt seien. Die Zahl der Hingerichteten sei aber wesentlich höher. Nach Angaben von amnesty wurden Ende Dezember über 150 politische Häftlinge im Gefängnis Al Ghraib bei Bagdad ohne ordentliche Gerichtsverhandlung hingerichtet. Einige seien zuvor gefoltert worden. Viele der Opfer seien Kurden aus der Provinz Suleimaniyeh gewesen. Wie amnesty weiter berichtete, seien im Januar einigen Familien die Leichen von insgesamt 46 erschossenen Kurden übergeben worden, nachdem sie 300 irakische Dinar als „Hinrichtungskosten“ bezahlt hatten. Kurdische Oppositionelle hatten kürzlich die Zahl von 700 Opfern des Massakers im Al–Graib–Gefängniss genannt. In dem kurdischen Dorf Shaqala sollen Mitte November an einem Tag 22 Menschen auf offener Straße erschossen worden sein. Einige der Opfer seien Peschmergas gewesen, die zusammen mit Angehörigen getötet wurden. Aus einer Liste mit den Namen der Ermordeten geht hervor, daß jeweils mehrere zu einer Familie gehören.

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