„March for Science“: Tausende für Wissenschaftsfreiheit
Allein in Berlin demonstrierten rund 10.000 Menschen gegen Beschränkungen der Wissenschaft. Weltweit gab und gibt es Kundgebungen in 500 Städten.
Die Deutsche Unesco-Kommission kritisiert, dass derzeit auch Regierungen in der EU und in Nordamerika wissenschaftliche Methoden grundsätzlich infrage stellten. Die Welt stehe jedoch vor globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, die nur mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnis gelöst werden könnten. Die Wissenschaftsfreiheit sei zudem im nationalen und internationalen Recht verankert.
In Berlin zogen die Teilnehmer des Marsches, darunter viele Studenten und Hochschullehrer, am frühen Nachmittag von der Humboldt-Universität zum Brandenburger Tor. Auf der dortigen Abschlusskundgebung sagte die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Jutta Allmendinger, die weltweite Aktion sei Ausdruck von Sorge und Bestürzung über Eingriffe in die Wissenschaftsfreiheit. Auch der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) und der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar nahmen an der Kundgebung teil.
In Göttingen hatten sich Demonstranten bereits am Vormittag auf dem Marktplatz getroffen, um Transparente und Schilder zu malen. „Gebt Wissen Macht – stärkt Wissenschaft“ oder „Science für the people“ hieß es darauf. An der Aktion, zu der auch die örtliche Universität aufgerufen hatte, beteiligten sich viele Ausländerinnen und Ausländer.
Der „March for Science“ ist Teil einer internationalen Bewegung mit Demonstrationen in weltweit 500 Städten. In Deutschland fanden Märsche auch in Bonn, Köln, Dresden, Frankfurt am Main, Freiburg, Greifswald, Hamburg, Heidelberg, Jena, Leipzig, München, Stuttgart und Tübingen statt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Ansage der Außenministerin an Verbündete
Bravo, Baerbock!