taz sachen: Mal ein ganz anderer Dreh
Es ist schon Tradition, dass sich die LeserInnen des Berlin-Teils einmal pro Woche in ein intensives Gespräch vertiefen können – mit Menschen, die meist kaum einer kennt, deren Leben aber viel spannender ist als das der meisten Promis. Seit 20 Jahren erscheint dieses einst „Montagsinterview“ getaufte Gespräch nun, inzwischen am Sonnabend und nicht mehr nur auf einer Einzelseite, sondern auf einer doppelten. Da tummeln sich Nachbarschaftsaktivistinnen und Alt-Ökos, es erklären sich Kinobetreiber und Nischensportlerinnen. Am Ende soll jede LeserIn beurteilen können, ob sie mit dem Gesprächspartner gerne ein Bier, einen Kaffee oder auch einen Heilkräutertee auf ayurvedischer Basis trinken gehen würde.
Seit Anfang Januar ist diese Entscheidung ein bisschen leichter geworden. Denn zusätzlich zu den langen Interviews in der dicken Wochenendausgabe gibt es nun auch einen kurzen Dialog mit der Gesprächspartnerin als Video auf taz.de/berlin. Diese Woche erklärte da die erste Ausländerbeauftragte Deutschlands, warum sie sich trotz ihres Engagements seit den 80ern nicht als „die Mutter der Migranten“ sieht. Am kommenden Wochenende erläutern zwei Sprayer, warum sie sich nur für ein bisschen durchgeknallt halten.
Keine Angst: Das kurze Video wird das intensive Gespräch auf den Berlin-Seiten nie ersetzen. Aber ergänzen. Denn es ist bisweilen schon überraschend, wie jemand spricht – was man im Print ja nicht erkennen kann. Oder wie sich jemand bewegt. Oder wie jemand live argumentiert. Film ab! Bert Schulz
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