: Magnet nicht nur für Leseratten
■ Das umfangreiche Herbstprogramm der Bücherhallen ist da
Viereinhalb Millionen ganz freiwilliger Besuche zählen Hamburgs Öffentliche Bücherhallen (HÖB) jährlich: mehr als jede andere Kulturinstitution. Dennoch umgibt sie ein leicht staubiges Image – ein Umstand, der maßgeblich zur Zurückhaltung möglicher privater Förderer beiträgt.
Ein Blick in das Herbstprogramm der HÖB verrät jedoch, daß trotz der nötigen Einsparungen durch Haushaltskürzungen ein üppiges Aufgebot an Musikern, Theatermachenden, Autorinnen und Autoren zusammengekarrt worden ist, um aus den Bücherhallen mehr als nur Hallen für Bücher zu machen. 29 Kinderveranstaltungen werden im November quer durch Hamburg zum Thema „Bücher machen Musik“ angeboten; Liedermacher wie Klaus W. Hoffmann, Wolfram Eicke und Ulrich Maske, Kindertheatertruppen und Musikpädagoginnen wollen ein kindergerechtes Programm gestalten.
Eher für Erwachsene und nur in der Zentralbibliothek an den Großen Bleichen werden die Veranstaltungen von der Marke „Schöne Literatur“ stattfinden – hier gibt sich das Programm multi-kulturell. Eingeladen sind unter anderem die türkische Lyrikerin Gülten Akin (1. 11.), der brasilianische Künstler Zé do Rock (29. 11.) und als Top act der syrische Dichter Adonis (18.12.), der als Kritiker des traditionellen Islam in Paris lebt und nur selten öffentlich auftritt.
Nicht nur zur nahenden Weihnachtszeit überlegen Eltern und andere Erwachsenen, was sie ihren oder anderer Leute Kinder an Literatur schenken könnten. Die HÖB haben vier Referentinnen eingeladen, die an neun Terminen einen unterhaltsamen Überblick über aktuelle Kinder- und Jugendbücher geben sollen; Gegenstand werden hier auch die neuen Medien sein, schließlich werden die lieben Kleinen und Fast-Großen mit mehr als nur Papier umgehen lernen müssen.
Was sonst noch stattfindet und wo, ist den Programmen der HÖB zu entnehmen, die in allen der 55 Bücherhallen ausliegen. uwi
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