: Madrid freut sich auf Farbfernsehen
■ Juventus Turin gibt die Bundesband des Fußballs und erreicht trotz einer 2:3-Niederlage in Monaco das Finale der Champions League
Madrid/Rom (dpa) – Der italienische Rekordmeister Juventus Turin, im Finale von 1997 gegen Borussia Dortmund unterlegen, verlor zwar bei AS Monaco mit 2:3, zog aber dank des 4:1-Hinspielsieges zum drittenmal nacheinander in das Endspiel der Champions League ein. Dort trifft Juve am 20. Mai in Amsterdam auf Real Madrid. „Im Europa des Fußballs sind wir die deutsche Bundesbank“, jubelte am Donnerstag die Zeitung Gazetta dello Sport. Juve-Trainer Marcello Lippi freut sich auf Real: „Es erwartet uns das schönste Endspiel. Juve–Real ist das schönste, das außerordentlichste Finale, wenn man allein bedenkt, was diese beiden Teams in Europa bedeuten, was sie alles gewonnen haben.“
Vor zehntausend Zuschauern im Stade Louis II. in Monaco hatte Amoruso auf Vorlage des im Hinspiel dreimal erfolgreichen Del Piero die Italiener bereits in der 15. Spielminute mit 1:0 in Führung gebracht. Leonard (38.) und Henry (50.) sorgten zwar für eine 2:1-Führung von AS, aber nach Del Pieros Treffer zum 2:2 in der 74. Spielminute mußte Monaco endgültig alle Träume begraben. Die Siegtreffer von Spehar (83.) hatte nur noch statistischen Wert. Lippi durfte dagegen nach dem Schlußpfiff aufatmen: „Es ist geschafft.“ Und AS-Trainer Tigana blieb nur die Erkenntnis: „Den Einzug in das Finale haben wir in Turin verloren.“
Bei Real Madrid ist man mit dem Einzug ins Finale noch lange nicht zufrieden. Der siebte Titel muß her, denn „die Madrider kennen den Pokal nur in Schwarzweiß. Damit muß endlich Schluß sein“, bretterte Reals Präsident Lorenzo Sanz nach dem 0:0 von Dortmund. Denn am 11. Mai 1966, als Real gegen Partisan Belgrad (2:1) zum letzten Mal den Landesmeister-Cup holte, gab es in Spanien noch kein Farbfernsehen.
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