Machtkampf in der Türkei: Schwere Schlappe für Erdogan
Ein Gericht hat ein Gesetz zum Kampf gegen die Gülen-Bewegung gekippt. Der Präsident wollte seinen Gegnern darüber den Geldhahn zudrehen.
Millionen türkischer Schüler besuchen die Nachhilfeschulen, um sich auf die Aufnahmeprüfungen für Gymnasien und Universitäten vorzubereiten. Als Ministerpräsident hatte Erdogan vor zwei Jahren das Aus für die als Dershane bekannten Schulen beschlossen. Sie sollten ab September diesen Jahres schließen. Nach einer Klage der Oppositionspartei CHP erklärte das Verfassungsgericht die Abschaffung nun aber für rechtswidrig.
Der in den USA lebende Gülen und seine Anhänger in der Türkei zählten lange zu den Unterstützern von Erdogan und dessen islamisch-konservativer Regierungspartei AKP. Nach einem Zerwürfnis im Jahr 2013 ließ Erdogan mit Massenversetzungen und Entlassungen im Justiz- und Polizeiapparat tausende Gülen-Anhänger aus staatlichen Institutionen entfernen.
Der im vergangenen Jahr zum Präsidenten gewählte Erdogan sieht den Kampf gegen die angeblichen parallelen Strukturen der Gülen-Bewegung als eine seiner Hauptaufgaben. Gülen weist Erdogans Vorwürfe zurück.
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