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KommentarMacht den Beiräten

■ Beiratspolitik muß mehr als Hobby sein

Das Rezept zum Durchhalten in der kleinteiligen Beiratsarbeit ist bislang simpel – und allzu menschlich. Entweder man macht den Beirat zum Hobby und mag die KollegInnen. Das ist selten.

Oder man hält nicht lange durch. Denn Beiratsarbeit ist ein zeitaufwendiges Ehrenamt, das am Feierabend stattfindet. Noch dazu steht sie immer wieder im Gegensatz zur bremischen Regierungspolitik und im Kontrast zu den früheren Versprechungen der eigenen Bürgerschaftsabgeordneten. Das nickelt viele Parteimitglieder egal welcher Couleur und schwächt ihr Engagement. Wie jüngst in Gröpelingen geschehen, wo man auf die SPD-Versprechungen für ein neues Schulzentrum setzte – und jetzt, wo diese Pläne nichts mehr gelten, auch deshalb Schluß macht. Konsequenterweise, die Hälfte der SPD-Crew jedenfalls. Andere bleiben, manche, weil sie noch was werden wollen. Auch das allerdings ist ein Faktor, der sich leicht ins Gegenteil verkehrt. Es ist schließlich kein Einzelfall, daß der mißglückte Versuch, einen aussichtsreichen Listenplatz für die Bürgerschaft zu ergattern, im beleidigten Niederlegen sämtlicher Ämter mündet. Die WählerInnen wissen dann, worum es wirklich ging.

Dagegen hilft nur eins: Die Beiräte müssen gestärkt werden. Andere Länder machen vor, daß das geht. Der Vorteil: Wer vor Ort folgenlose Sonntagsreden hält, wird erwischt und muß sie dann dort auch ausbaden. Eva Rhode

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