: Mañana, mañana!
■ Spaniens späte Rache für einen EG-Affront
Berlin (taz/dpa) – Vier Jahre ist es her, da verlangte die Europäische Gemeinschaft von Spanien eine Sprachreform: Europa wollte dem Lande Picassos den Buchstaben „enje“ – das kleine „n“ mit dem gewellten Aussprachezeichen Tilde – rauben. Aus Wettbewerbsgründen, hieß es. Denn Schreibmaschinen oder Computer müssen vor ihrer Einfuhr nach Spanien natürlich mit der Tilde ausgestattet sein. Damals mußten sich die EG-Bürokraten nach heftigem Streit dem Willen Spaniens beugen. Aber die SpanierInnen haben den Affront nicht vergessen. Wenn am 1. Juli ihre EU-Ratspräsidentschaft beginnt, sollen die Brüsseler noch einmal an ihre unrühmliche Schlappe erinnert werden. Und zwar mit der Tilde. Sie ist zum offiziellen Logo der EU-Präsidentschaft avanciert und prangt in den spanischen Nationalfarben dick und fett über einem kleinen „e“, umgeben von einem Kranz aus zwölf Sternen. flo
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