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MLPD-ChefDer Getreue

Stefan Engel, 53, mag Stalin und hasst Hartz IV. Der Schlosser führt die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands seit ihrer Gründung an. Morgen feiert die MLPD 25. Jahrestag.

Hartz IV-Proteste sind die bevorzugte politische Äußerung der MLPD Bild: dpa

GELSENKIRCHEN taz Die Weltrevolution wird von Gelsenkirchen-Horst ausgehen. Sie wird angeführt werden von einem Mann mit schwarzweißem Vollbart und Bauchansatz. Er wird dann sagen können, als einer von ganz wenigen nie am Sieg des wahren Sozialismus gezweifelt zu haben. Derzeit sieht es zwar nicht so gut aus für seine Sache, aber das stört Stefan Engel nicht. Es hat ihn nie gestört.

Stefan Engel in drei Daten

1977: Der Arbeitersohn Stefan Engel zieht von Neustadt bei Coburg ins Ruhrgebiet. Dort möchte er die Proletarier zum Aufstand bewegen. Die jedoch begreifen sein Anliegen anfangs schon deshalb nicht, weil niemand im Gelsenkirchner Metallbetrieb den Dialekt des Süddeutschen versteht.

1982: Stefan Engel wird Gründer und Vorsitzender der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands, der MLPD. Vom ersten Tag an ist er Mitglied im 14-köpfigen Zentralkomitee und damit Leitfigur der bundesweit 2.300 Mitglieder.

2007: Stefan Engel feiert sich und den 25. Geburtstag seiner Partei. Von morgen bis Samstag ist der Terminkalender voll: Festakt in Gelsenkirchen, Seminar in Essen, dann die große Jubiläumsfeier in Duisburg. Vierzig Delegationen aus vier Kontinenten haben ihr Kommen angekündigt.

Wo die Revolution beginnen könnte, zeigt der Schlosser wie jeden Montag in der Fußgängerzone von Gelsenkirchen. Zwischen McChicken und H & M kommen 40 Menschen zusammen, um gegen die da oben zu demonstrieren. Ein Mittfünfziger, Exbergmann mit aufgekrempelten Jackenärmeln, schreit ins bereitgestellte Mikro: "Die Bergleute ham Deutschland nachm Krieg hochearbeitet! Heute setzt man se auffe Straße!" Die 149. Gelsenkirchener Montagsdemonstration verläuft wie immer.

Routiniert ergreift Stefan Engel, rote Jacke, Hand in der Hosentasche, das Mikro: "Heute gibt es in Deutschland laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung mehr als 7,7 Millionen Menschen, die nicht mehr von ihrer eigener Hände Arbeit leben können", sagt er. Das ist es, was den Frauen und Männern hier gefehlt hat: Zahlen, Fakten, die ihrer ziellosen Wut eine Form geben. Stefan Engel, der Mann am Mikro, ist ihr Anführer. Seine Stimme klingt ganz anders als die seiner Mitstreiter, auch nach 30 Jahren im Ruhrgebiet hat sie ihre süddeutsche Färbung behalten, eine Mischung aus Fränkisch und Thüringisch. Engels Heimat Neustadt lag an der innerdeutschen Grenze, und wer ihm zuhört, könnte meinen, der Herrscher der Gelsenkirchener Dauerdemo lebe bis heute in einem weltanschaulichen Zonenrandgebiet.

Fast sein gesamtes bisheriges Leben hat der heute 53-Jährige in dieser Nische verbracht. Schon in den späten 60er Jahren war er Funktionär in kleinen, radikal linken Gruppen. Mit Mitte zwanzig baute er den maoistisch orientierten Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (KABD) mit auf, ein Auffangbecken für KPD- und DKP-Mitglieder. Vor dreißig Jahren zog er ins Ruhrgebiet, das damals noch zu Recht Ruhrpott hieß. Und dann war es so weit. Nach langem Hin und Her entstand die Partei mit dem großen Namen und den wenigen Mitgliedern, deren Chef Stefan Engel seit Anbeginn ist: die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, die MLPD.

Umstürzler und Poet

Im Sommer 1982, bevor Helmut Kohl Kanzler wurde, war Stefan Engel Vorsitzender der "revolutionären Partei mit Zukunft". Die Führung heißt tatsächlich Zentralkomitee und residiert in Gelsenkirchen. Die Partei und ihre geschätzten 2.300 Mitglieder bieten seit 25 Jahren alles, was der Exilbayer zum Leben braucht: Familie, Arbeit, Freizeit.

Mit seiner Exfrau Monika Gärtner-Engel, einer übers ganze Gesicht lächelnden 55-Jährigen, marschiert der Marxist-Leninist auch nach ihrer Trennung jeden Montag durch die Fußgängerzone. Die beiden haben drei Töchter miteinander. Die selbst erklärte Lebensberaterin ist natürlich auch in der Partei, sie ist sogar ihr ganzer Stolz, seit sie vor drei Jahren über ein buntes Bündnis einen Stadtratsposten errungen hat. "Monika und ich haben einen kameradschaftlichen Umgang", sagt ihr Exmann und Parteichef. Er hält ein Transparent hoch, darauf steht "MLPD - Arbeitsplätze schaffen - jetzt 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!" Bevor die Demo endet, ergreift Engel noch einmal das Wort. Bei den Teilnehmern gilt es etwas.

Heute geht es ihm um Kurt Becks Vorschlag eines "Deutschlandfonds" - Arbeitnehmer könnten Miteigentümer des Unternehmens werden können, für das sie arbeiten. "Das", doziert Engel, "ist eine alte Frage, die hat schon Karl Marx aufgeworfen." Mit fester Stimme sagt er dann: "Den Kapitalismus kann man nicht dadurch bekämpfen, dass man sich Anteile kauft, sondern indem man ihn abschafft." Die Umstehenden beklatschen den Aufruf zur Revolte, dann gehen sie nach Hause.

Der Mann mit dem verbindlichen Auftreten eines SPD-Ortsvereinsvorsitzenden begreift sich als Umstürzler - und als Poet. Vor zehn Jahren hat er das Gedicht "Drei Weisheiten im Leben des Revolutionärs" verfasst, in dem heißt es: "Über jeder Entscheidungsschlacht / steigen Nebelschwaden von Problemen und Schwierigkeiten auf / bevor sie von der Sonne rücksichtslos zerfetzt werden / und der neue Tag die Nacht besiegt." Diese Nacht des Kapitalismus dauert bekanntlich schon lange, aber Engel hat die Hoffnung auf Erlösung durch den Sozialismus nie aufgegeben. Wie könnte er, jetzt, wo er so weit gekommen ist?

Immerhin hat er es zu einem dunkelbraun getäfelten Büro in einer Parteizentrale gebracht, die nicht zufällig aussieht wie eine Polizeidienststelle oder Sparkassenfiliale. Denn beides gab es hier einmal. Gegen starke Widerstände hat die MLPD vor ein paar Jahren das Backsteingebäude gekauft. Erst zogen die Banker aus, zuletzt die Polizisten. Das ist eine der Merkwürdigkeiten im Leben des Stefan Engel: Während Nordrhein-Westfalens Verfassungsschutz seine Partei beobachtet, kehrt die Polizei ihr den Rücken. "Die hätten ruhig bleiben können", sagt Engel in seinem Büro. Woher das Geld fürs Haus kam, will er nicht sagen. Zwei Millionenspenden eines treuen Mitglieds, das sein elterliches Erbe schenkte, mögen eine Rolle gespielt haben. Trotzdem hat der Chef der Marxisten-Leninisten nichts gegen zahlende Mieter, auch nichts gegen Öffentlichkeit. Bei Gelegenheit lädt er die zu agitierenden Massen schon mal zum Straßenfest.

Nachbarschaftsglück und Weltrevolution, wie geht das zusammen bei Stefan Engel? Wie behält einer den Glauben an seine Mission, wenn das große Vorbild UdSSR untergegangen ist und sich Chinas Kommunisten zu Kapitalisten wandeln? Wenn die Zahl der Parteimitglieder seit einem Vierteljahrhundert bei 2.300 dümpelt?

In seinem Vorsitzendenbüro scheinen diese Fragen weit weg. Die Marx-Lenin-Doppelbüste auf dem Schreibtisch erinnert daran, dass hier kein Sparkassenfilialleiter arbeitet. Über seinem Schreibtisch hängt ein Foto des 1992 verstorbenen Willi Dickhut - Ex-KPDler, mürrischer Mentor der MLPD und Schlosser wie sein politischer Ziehsohn.

Über Filterkaffee und Kaffeeweißer hinweg erklärt Engel: "Ich habe nie gezweifelt." Es klingt, als meine er es ernst. Wird er die Revolution noch erleben? "Man sieht ja, dass der Kapitalismus große Probleme hat. Die Sehnsucht nach einem Ausweg wird unter den Menschen immer stärker." Das stehe auch in seinem Buch "Götterdämmerung über der 'neuen Weltordnung'", 592 Seiten dick, 27 Euro teuer und voller Hoffnung auf den großen Knall.

Als abgehobener Denker will der Mann mit der Mittleren Reife nicht gelten, das widerspräche seinen Prinzipien: "Die MLPD ist eher eine Partei der Arbeiter, nicht der Intellektuellen. Die haben nicht so einen langen Atem." In seinem Gedicht klingt das so: "Es gibt für den proletarischen Revolutionär / keine ausweglose Situation." Damit ist womöglich das regelmäßig dürftige Abschneiden seiner Partei gemeint. Bei der Bundestagswahl vor zwei Jahren votierten 45.000 Menschen für die MLPD, 0,2 Prozent der Stimmen.

Terror und Schweigen

Das war im Jahr eins nach Hartz IV, die PDS feierte ihr Comeback als Heimat enttäuschter Linker. Warum fiel nichts für Engels MLPD ab? Vielleicht hat das mit etwas Unerhörtem zu tun. Bis heute gehört zum Glaubensbekenntnis der Partei, dass der wahre Sozialismus 1956 durch Unterwanderung zugrunde gegangen sei. Ausgerechnet in jenem Jahr, als der gemäßigte Nikita Chruschtschow aus den Wirren nach Stalins Tod als Sieger hervorging. Wie schafft es Engel, das Hohelied der Menschenwürde zu singen, aber bis heute über Stalins Terror zu schweigen?

Der Vorsitzende kennt diese Frage. "Die Erfahrungen aus der Sowjetunion von damals", sagt Engel nach einem Seufzen, "lassen sich nicht eins zu eins auf heute übertragen. Aber wir verteidigen, was wir für richtig halten." Und dann sagt er Sätze, die nicht passen zur heimeligen Holzverkleidung: "Stalin hat sich dadurch ausgezeichnet, dass er den Sozialismus verteidigt hat. Gut", sagt Engel und neigt den Kopf, als wäge er etwas ab, "er hat nicht immer die feine Art gehabt. Aber wir meinen, dass das Sozialismus war, und kein 'Linksfaschismus', wie das in der Propaganda behauptet wird."

Lange, sehr lange redet Engel noch von "Fünften Kolonnen" ehemaliger KZ-Insassen, die die Nazis zur Unterwanderung in die Sowjetunion geschickt hätten. Von "panischen Reaktionen" Moskaus in Form von Massenverurteilungen und Menschenverschickungen in Arbeitslager. Und dass man doch nicht für alles, was damals geschah, Stalin persönlich verantwortlich machen könne. Der Kaffee wird kalt.

Stalinismus war also Sozialismus. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal wirbt Engel seit 25 Jahren für sein Produkt, die MLPD. Er scheint nicht bemerkt zu haben, dass der Markt hierfür vor geraumer Zeit eingebrochen ist, mit geringer Chance auf Erholung.

Aber vielleicht ahnt Stefan Engel, dass er auch das kommende Vierteljahrhundert im Zonenrandgebiet der Ideologie fristen wird. Zumindest schlummert diese Einsicht tief vergraben in seinem Gedicht. "Es gibt für den proletarischen Revolutionär / keine ausweglose Situation", schreibt er da. "Es gibt nur das Unvermögen und die Inkonsequenz / die Waffen der Revolution richtig zu gebrauchen."

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22 Kommentare

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  • N
    NeWsOfTzzz

    Herr Lohre traut sich natürlich nicht hier Stellung zu nehmen, wie auch?

  • SB
    Stefan Brandt

    Werte taz-Redaktion,

    bitte entschuldigen Sie meinen so späten (hoffentlich nicht zu späten) Entschluss, meiner Genugtuung über den umstrittenen Artikel von Matthias Lohre vom 31.7.07, ?Der Getreue?, in einem Leserbrief Ausdruck zu verleihen:

     

    Ich finde es einfach schön, mit wie viel Bedacht der Kollege Lohre jene Leser bedient, die seiner Meinung nach in der taz seit Jahren einen gepflegt-isolierten intellektuellen Skeptizismus suchen und finden. Den Marxismus-Leninismus erklärt er zum ?weltanschaulichen Zonenrandgebiet? und den MLPD-Vorsitzenden zum ?Herrscher der Gelsenkirchener Dauer(Montags)demo? ? welch geistreiche Metaphern! Eine tolle Reportage, die dem Kollegen Lohre zudem keinerlei Änderung seiner vom Geheimdienst so trefflich vorgedachten Einschätzungen abverlangt. Und die hervorragende Recherche! Erstmals nimmt Lohre mit ?Herrscher? Engel an einer, der 149. Montagsdemo in Gelsenkirchen teil und weiß sofort: diese ?verläuft wie immer?. Man ?schreit? dort ?ins bereitgestellte Mikro? - wie extrem gewöhnlich. Hatte doch die taz die Montagsdemos im November 2004 bereits für beendet und gescheitert erklärt. Dass sie noch heute wöchentlich in über 100 Städten stattfinden - eine seltsame Skurrilität wie die ganze MLPD, der er dieses zuschreibt. Genial erfindet er schließlich die Formel ?Stalinismus war also Sozialismus? und erklärt sie geheimnisvoll zu Engels ?Alleinstellungsmerkmal? (?). Kurz: einfach brillant, wie Lohre es infolge selbst gewählter Ignoranz, ohne den Hauch einer Ahnung von dem, was in und um die MLPD abgeht, versteht, die Staatsreligion namens Antikommunismus zu bedienen, selbst wenn der die Leute davonlaufen.

     

    Stephan Brandt

  • IB
    Irene Brandt

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    sollte dieser Artikel die Auffassung der TAZ von kritischem Journalismus repräsentieren? Der Autor des Berichts, Matthias Lohre, sieht sich bemüßigt, jede Aussage von Stefan Engel sofort mit witzig oder polemisch gemeinten Kommentaren widerlegen zu müssen. Dem Leser wird mit diesem Stil ein eigenständiges Urteil eigentlich unmöglich gemacht.

    Vielmehr wird dem Leser vorgeschrieben, die Dinge doch tunlichst so zu sehen, wie Herr Lohre sie zu sehen beliebt: Über den Kapitalismus hinauszudenken ist Spinnerei, und die MLPD ist eine Sekte. Das ist nicht besonders originell, sondern entspricht der von oben vorgegebenen Sprachregelung, wie man als staatstreuer Journalist mit dem Gedanken einer Alternative zum Kapitalismus und der MLPD umzugehen hat. Da hätte ich als Siebzigjährige einem jungen Journalisten mehr Neugier, Unvoreingenommenheit und kritischen Geist zugetraut. Aber da muss ich ? anders als Herr Lohre ? offensichtlich noch was dazulernen!

     

    Mit freundlichem Gruss

    Irene Brandt

  • JG
    Jordanis Georgiou

    Lesebrief zum Artikel vom Matthias Lohre zu ?MLPD-Chef Der Getreu? vom 31.07.07

    Ich staune immer wieder über den Antikommunismus in der TAZ und des Herrn Lohre. Aus dem Lesebrief von Achim Sawall wird sehr deutlich wer seine Ziehväter sind. Das die TAZ sich noch hergibt einem Journalisten über eine Linke Partei zu berichten der einen NAZI Richter wie Filbinger als einen Antifaschisten bezeichnet ist traurig aber wahr. Herr Lohre hat nach zwei Tage reserche es fertig gebracht kein einziges Wort über die Inhalte der MLPD Politik zu bringen. Es wird ihm sicher nicht verborgen geblieben sein das in der MLPD Zentrale und auch in den Gesprächen das z. B. die MLPD auch Inhalte hat und eins davon ist das sie die 30 Std. Woche bei vollen Ausgleich als die wichtigste Forderung im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit propagiert und in der Praxis durchsetzen will. Ich selber bin Arbeiter und Funktionär in der Gewerkschaft und schätze sehr die Arbeit und die Klarheit der MLPD Mitglieder. Gerade diese organisierte Arbeit wird in den Konzernetagen am meisten gefürchtet. Aber ein Herr Lohre der blind vor dem Antikommunismus ist kann nur erkennen das die MLPD ?vor sich her dümpelt?. Was soll man da noch dazu sagen.

  • S
    Scott

    Ich kann die meisten Kommentare gut verstehen.

    Fast alle Passagen aus dem Artikel verletzen den Artikel 5(1) "Eine Zensur findet nicht statt".

     

    Ich habe die TAZ noch nie gekauft (und werde mich hüten das zu tun).

     

    Böse Böse! Ich wette:

    Sollte die MLPD sich dagegen stellen wird von Herr Lohre geschrieben: "Die MLPD instrumentalisiert das Gesetz.", denn das 100% die Argumentationslinie der Faschisten.

  • RM
    Reinhardt Meyer

    Es ist interessant, dass sich die "Kritiker" der MLPD entweder hinter Artikeln verstecken, die letztlich aus der Feder des Verfassungsschutzes stammen, oder aber im Anonymen dümpeln wie jener Mensch "cologne". Thomas Mann nannte den Antikommunismus die "größte Dummheit der Geschichte", vielleicht sollten die Herren TAZ-Redakteure nochmal bei Thomas Mann nachlesen?

    Stalin wurde übrigens bis 1956 auch von Historikern aus dem so genanten bürgerlichen Lager für seine Verdienste beim Aufbau des Sozialismus und im Kampf gegen den Überfall der Faschisten gewürdigt. Erst nachdem die Leute um Herrn Chruschtschow in der UdSSR das Sagen hatten, wendete sich die Berichterstattung. Kein Wunder, denn damit wurde der Niedergang der ehemals sozialistischen Sowjetunion eingeleitet.

    Als Betriebsrat und jahrzehntelanges Mitglied der IG Metall kann ich nur feststellen, dass die MLPD eine kompetente Kraft ist, die stets und zuverlässig an der Seite der kämpfenden Belegschaften steht.

    Sollte es das große Ansehen, das die MLPD unter den Belegschaften der Großbetriebe genießt, sein, was den Herrn TAZ-Redakteur so nervös macht?

    Wäre kein Zeichen besonderer journalistischer Kompetenz.

  • C
    cologne

    Man da scheint die Telefonkette der MLPD ja funktioniert zu haben. Stalin verteidigen und eine wissenschaftliche Berichterstattung über die MLPD fordern - ganz großes Kino. Die letzte Frage die bleibt ist eigentlich nur noch: Waren das schon alle MLPD-Mitglieder, die noch aktiv sind? Oder schreiben die anderen zwei morgen noch was? Das konntet ihr früher aber besser, da wart ihr einfach noch straffer organisiert. :-)

  • KD
    Klaus Dumberger

    Werter Matthias Lohre,

    hin und wieder lese ich ja die taz bei meinem Schwager. Ich muss ihn fragen, warum er für so ein reaktionäres Käseblatt Geld ausgibt. Ihr Artikel zur MLPD war ja sehr aufschlussreich.

    Er soll zersetzend auf die MLPD, bzw. Interessierte wirken, das ist offenkundig. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Ihnen das mit dieser krassen, aber plumpen Verballhornung gelingt. Sie halten vielleicht nicht so viel von Ihren Lesern? Ich frage mich natürlich, was sie persönlich und die taz reitet, so gegen eine "weltanschauliche Zonenrandpartei" vorzugehen. Wenn doch alles bei der MLPD und Stefan Engel nur lächerlich ist?

    Am besten gefallen hat mir die Passage zur Montagsdemo: "Das ist es, was den Frauen und Männern hier gefehlt hat: Zahlen, Fakten, die ihrer ziellosen Wut eine Form geben." Da ich selber Moderator der Münchner Montagsdemo bin, weiß ich ganz genau, dass die Wut der Opfer der Politik von Schröder, Fischer und Hartz ganz und gar nicht ziellos ist. Und dass die Leute Fakten bekommen wollen, mag vielleicht Ihnen und der taz befremdlich sein. Ihre Zeitung kommt anscheinend ohne aus?

    Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Fortsetzung Ihrer Karriere bei der Regierung oder einem Unternehmerverband. Das wird sicher klappen, bei der tollen Schreibe!

     

    Klaus Dumberger, München

  • BA
    Bendrick Arnold

    Ihr Scherz-Artikel zum Parteivorsitzenden der MLPD, Stefan Engel, war für mich wirklich ein Genuss der besonderen Art. Zeile für Zeile richtig lustig. Ich konnte mir ein lautes Lachen kaum verkneifen. Schon Ihre Darstellung, die Weltrevolution werde von Gelsenkirchen-Horst los gehen, geführt von einem Mann mit Bauchansatz, ist ein voll gelungener Witz! Und wie treffend Sie den Hinterwäldler Stefan Engel karikieren, den Schlosser aus einer Kleinstadt, den Exilbayern, der nur Familie, Arbeit, Freizeit (außer Nachbarschaftsglück und Weltrevolution) zum Leben braucht. Wie souverän Sie alles, was er so sagt und tut, mit Missachtung strafen ? wirklich allerhand! Besonders natürlich seine Haltung zur Sowjetunion zu Zeiten Stalins (braucht man sich doch nicht mit auseinander zu setzen, hat doch jeder schon Tausende Male gehört, weiß doch jeder, dass dort nur blanker Terror herrschte) - das hilft den Lesern, mit Ihnen resignierend einzusehen, dass der Kapitalismus die beste aller Welten und jeder Gedanke an Sozialismus nur törichtes Zeug ist. Klasse gelungen ist es Ihnen auch, die ganz und gar unbedeutenden Anschauungen der MLPD gar nicht erst aufzuführen ? wozu auch? Ist ja doch nur ein Glaubensbekenntnis einer 2300-Mitglieder-Sekte, die von der Erlösung durch den Sozialismus träumt und voller Hoffnung auf den großen Knall ist. Dafür widmen sie sich ja gekonnt der praktischen Arbeit der MLPD. Ihre humorvolle, lächerliche Schilderung, wie Stefan Engel als Herrscher der Gelsenkirchener Dauerdemo sein Volk der schreienden Bergleute und die ziellos wütende Meute in die Nische seines weltanschaulichen Zonenrandgebietes führt ? wirklich grandios!

    Man merkt, Sie haben viel Zeit aufgewendet, haben Stefan Engel sogar begleitet zur Montagsdemo, waren in seinem Büro, haben ausführlich mit ihm gesprochen ? allein, um Ihr eigenes vorgefertigtes Urteil so richtig ausschmücken zu können. Wie sorgfältig Sie recherchiert haben, ist tief beeindruckend. Kleine Fehler passieren bei soviel Eifer schließlich jedem einmal - dass er mit Monika Gärtner-Engel gar keine gemeinsamen Kinder hat, kann einem ja schon mal entgehen!

    Sie haben mit Ihrem witzigen Artikel von sich selbst wirklich ein tolles Bild der Lächerlichkeit gemalt, das Bild eines immer besser wissenden, triefend selbstgefälligen, durch und durch antikommunistischen Intellektuellen, der geistig so haushoch über den dummen Arbeitern thront - und zugleich soviel Unsinn auftischt und solch jämmerlichen Klatsch und Tratsch zusammen braut. Also, diese Selbst-Darstellung ist Ihnen vollständig geglückt!

  • NC
    Nuran Cakmakli

    Ich habe mich schon immer gefragt,

    mit welche Art und Weise, mit welche Methoden und Tricks die selbsternannten Demokraten aus Stalin einen Verbrecher machen der angeblich schlimmer gewesen sei, als Hitler.

     

    Der Artikel von Herrn Mathias Lohre über den Vorsitzenden der MLPD Stefan Engel gibt einen, wenn auch kleinen, so doch sehr anschaulichen Einblick, wie Menschen die ihre Leben uneigennützig für Menschenwürde einsetzen,Stück für Stück zu geld- und machtgierigen Unmenschen gemacht werden.

     

    Dabei scheinen für sie Difamierungen und Erniedrigungen eine gänginge Methode zu sein. Wie kann man es anders erklären, dass Herr Lohre die Hartz IV Empfänger und Montagsdemonstranten lächerlich macht?

     

    Die Forderung von Herrn Lohre, den Naziverbrecher Filbinger als antifaschist zu feiern , gibt das Motiv für seinen Haß auf Meschen wie Stefan Engel preis. Diese bekämpfen, überriegens Herr Lohre, nich allein, wie sie darstellen, sondern gemeinsamt mit Millionen von Menschen auf der Welt radikal die Diktatur von ganze 500 Übermonpolen über die Welt. Und das ist gut so. Denn diese steuern die Menscheit in eine Barbarei.

  • TL
    Thomas Lederer

    Es würde der TAZ gut anstehen, wissenschaftlich arbeitende Journalisten, für Artikel mit so weitreichenden Aussagen, einzusetzen. Damit meine ich nicht in erster Linie die Aussagen die Lohre über Herrn Engel trifft - die sind ohne weiteres als persönliche, subjektive Äußerungen zu erkennen, deren Grundlage offensichtlich eine vorgefasste, negative Meinung zu Begriffen wie Sozialismus, Partei, Realschulabschluss und Bauchansatz ist.

    Das Lohre nach dem Motto, "Stalin gleich Hitler" und "jeder weiss doch von den Verbrechen des Herrn Stalin" vorgeht, ist mehr als billig.

    Zugegeben, die Rolle Stalins richtig einzuschätzen ist kein leichtes Unterfangen. Kein Schulbuch, und kein bürgerlicher Schreiberling, der sich nicht an der Zerstörung des Sozialismusbildes von Marx, Engels und Lenin beteiligte. Der Antikommunismus wurde nach dem 2. Weltkrieg als ideologischer Schutzwall gegen die Sowjetunion auf Betreiben der USA und mit freudiger Unterstützung der Deutschen Reaktion und der Kriegsgewinnler systematisch aufgebaut.

     

    So muss vorsichtig mit der "herrschenden Meinung" über Stalin umgegangen werden.

    Die lang unter Verschluss gehaltenen Akten über die Zeit, in der Stalin Vorsitzender des Zentralkommites der Sowjetunion war, sind jetzt offen.

    Was nach Studium der Satzung der KPDSU und vieler Zeitzeugen sicher ist, Stalin war demokratisch gewählt, er konnte keine Entscheidungen und Anordnungen ohne das Kommite treffen. Er war jederzeit abwählbar - eine demokratische Weisheit, die uns heute sehr helfen würde.

     

    Ich wünsche mir, daß die TAZ sich nicht so bedenkenlos an diesem platten Antikommunismus beteiligt und Geld ausgibt für Recherchearbeit bei der hinterher mehr oder weniger nur subjektiwistisches Gestammel heraus kommt.

  • SD
    Sebastian Damps

    Der Artikel über Stefan Engel zeichnet sich durch einen äußerst diffamierenden Sprachstil aus und ist zudem äußerst unsachlich. Die MLPD sitzt nicht in einer Nische, im Gegensatz zu den wenigen Verfechtern unserer "freiheitlich-demokratischen Grundordnung". Die MLPD ist Teil der Arbeiter- und Volksbewegung! Sie ist eine Partei, in der nicht abgehobene Funktionäre über die Köpfe der Parteimitglieder hinwegentscheiden, sondern die ausdrücklich Kritik und Selbstkritik erwünscht. Wer dieses nicht glauben kann sollte sich mal die Geschichte der MLPD und des KABD zur Brust nehmen. Dann wird er feststellen: Es gab schon immer Widersprüche in der MLPD und dem KABD aber es gab nie ein "unter den Teppich kehren" der Widersprüche.

  • AS
    Achim Sawall

    Leserbrief zu "MLPD-Chef Der Getreue" Taz vom 31.07.2007

     

    "Ödes staatstreues Weltbild"

     

    Es scheint in der bundesdeutschen Medienlandschaft einen Konsens zu geben, der da lautet: Alles was links von der Linkspartei steht, ist undenkbar und gehört verächtlich gemacht. Eine sachliche Berichterstattung findet nicht statt. Diesem staatsfrommen Weltbild folgt auch Matthias Lohre, Verfasser des Berichts "MLPD-Chef Der Getreue" Taz vom 31.07.2007.

     

    Es soll aber tatsächlich ernst zunehmende Menschen geben, die diesem Mainstream nicht folgen und ein Gesellschaftssystem radikal ablehnen, in dem die Höchstprofite von 500 global-agierenden Konzernen das Maß aller Dinge sind. Das geht den Verfasser aber offenbar über den Horizont.

     

    Lohre glaubt, über eine Partei wie die MLPD berichten zu können, ohne zumindest ansatzweise deren Politik in Theorie und Praxis darzustellen. Muss er auch nicht, ist er doch auch Autor bei der staatstragenden Zeitung 'Das Parlament', die vom Deutschen Bundestag herausgegeben wird.

     

    Doch Lohre kann sehr wohl genau hinsehen, wenn es um den Naziverbrecher Hans Filbinger geht. Wir erinnern uns: Mit seinem Versuch, aus Filbinger einen Gegner des NS-Regimes zu machen, hatte der amtierende baden-württembergische CDU-Ministerpräsident Günter Oettinger im April einen Sturm der Entrüstung in der demokratischen Öffentlichkeit hervorgerufen. In einem Kommentar in der Taz vom 17.4.2007 empört sich Lohre über die "Medienhysterie". Wörtlich heißt es: "Der gestern abgesagte Gedenkgottesdienst sollte nicht verschweigen, welche Schuld Filbinger als NS-Marinerichter auf sich geladen hatte. Aber er sollte auch und vor allem feiern, dass ein Mensch einem anderen Menschen unter schwierigsten Bedingungen das Leben gerettet hat."

     

    Das ist der gleiche Lohre, der sich mutig über die "Mittlere Reife" des MLPD-Vertreters lustig macht, und grammatische Fehler von Hartz IV Demonstranten aufspießt. Erbärmlich.

     

     

     

    Achim Sawall

     

    Journalist, Redaktion de.internet.com

  • FK
    Frank Krupka

    Von der Taz, der Zeitung der besserverdienenen Grünen,und dergelbangestrichen Partei,habe ich nichts anderes erwartet.Auch wenn ich nicht in der MLPD bin, sondern in der Linkspartei, bewundere ich ihren Kampfgeist bei der Montagsdemo. Wovon sich mache Organisation eine Scheibe abschneiden können. Denn seit 3 jahren demonstriere ich in Braunschweig mit anderen Genossen gegen die disoziale Politik mit. Hier geht es nicht um Parteien, sondern um Inhalte. Mit sozialistischen Grüßen Frank Krupka (ehemals Pressesprecher der Braunschweiger Montagsdemo)

  • DK
    Dietmar Kremer

    Dieser Artikel ist peinlich, schlecht recherchiert und parteiisch. Er ist ein schlechter Kommentar aber kein sachlicher Bericht. Da scheint jemand seine eigenen "Jugendsünden" nicht verarbeitet zu haben.

    Die MLPD steht nicht alleine, in wievielen lokalen Bündnissen und Rathäusern sind sie bereits geählt worden bei den Kommunalwahlen? Das wird dem leser nicht verraten.

    Im antifaschistischen Kampf gegen Neonazis und für ein Verbot der NPD ist die MLPD eine feste Grösse. Antifaschisten wissen diese Standfestigkeit und bedingungslose Solidarität sehr wohl zu schätzen. Aber der Verbotsantrag der MLPD und der Antifaschismus sind dem Redakteur keine Silbe wert.

    Ohne die MLPD gäbe es heute die "Montagsdemobewegung" zumindest in dieser Form und mit dieser antikapitalistischen Ausrichtung wohl nicht mehr. Aber das interessiert den Schreiberling recht wenig. Und das die MLPD die einzige politische und auch jawohl ernstzunehmende Kraft ist, die eine gesellschaftliche Alternative aufzeigt, nämlich die des "echten" Sozialismus ebensowenig.

    Die MLPD hält meiner Meinung nach die Glut des ausserparlamntarischen Widerstandes gegen Kapital und Regierung am Leben, alleine das ist aller Ehren wert.

    Zuletzt sei noch erwähnt das die MLPD anscheinend in Betrieb und Gewerkschaft gute Arbeit leistet. Auch hier gilt es die uneingeschränkte Solidarität zu erwähnen, die den Arbeiterkämpfen z.B. bei Opel Bochum und AEG entgegengebracht wird.

    Und der 7-Stundentag bei vollem Lohnausgleich muss und darf keine Utopie bleiben.

    Wer hat uns verraten? Richtig, sozial- und "grüne" Demokraten und Bürokraten.

    Wie wäre es also das nächste Mal mit ein bisschen anständigem Journalismus? Aber man muss eure Zeitung ja nicht kaufen.

  • RI
    Ralf-Dieter Isleb

    Lieber Matthias, im ersten Abschnitt stellst Du Bildlich dar, wer außer Steffan Engel noch auf eine Montagsdemonstration geht. Dann sprichst Du von einer Dauerdemo in Gelsenkirchen und stellst Stefan Engel als ihrem Anführer dar, dessen Wort bei den Demonstrationsteilnehmern etwas gilt. Selber gehe ich seit drei Jahren auf Montagsdemos und habe dort noch nie einen Anführer gesehen (es gibt ca. 100 Montagsdemos in Deutschlend). Vielleicht schätzt Du Herrn Engel in seiner Eigenschaft als Montagsdemonstant ebenso, wie Du die Mitgliederzahl der MLPD geschätzt hast. Noch was Matthias, ich bin auch über fünfzig und Bergmann von Beruf. Wir beide sollten uns mal treffen, vielleicht können wir noch etwas voneinander lernen.

     

    mfg

  • KW
    kerstin weidner

    dieser herr engel ist nicht der einzige und wahre kämpfer gegen die agenda 2010. er bekämpft mit allen mittel, die jenigen, welche nicht sein denken haben. solche leute sprechen von demokratie und sozialismus und haben diesen noch nicht mal ansatzweise erlebt. sie sprechen uns ehemaligen ddr-bürgern ab, über den sozialismus zu sprechen. doch wir wissen von was wir reden. klar ist es schief gegangen. doch wir haben aus vielem gelernt. wir rennen nicht mehr jedem hinterher und wir hinterfragen, was herr engel auf keinen fall möchte. vielleicht interessieret sich die taz auch mal wieder für die vielen anderen montagsdemonstranten welche freiwillig und auch ohne hintergründe auf die demos gehen.

     

    wir hier in senftenberg feiern am 06.08. um 18:00 uhr die 75. montagsdemo und sind damit 3jahre auf der straße. das ist eine leistung ohne partei und mit vielen bürgern.

    mfg

    kerstin

  • K
    K.Juhnke

    Wenn ich den Artikel in der TAZ lese fühle ich mich in alte DDR-Zeiten zurückversetzt.Alles was gegen den Kurs der Regierung ist, muß schlecht und madig gemacht werden.

    Da wird sich lustig gemacht über das Aussehen und den Dialekt eines Menschen - wie billig.

    Da wird geschrieben,ein Herr Engel feiert sich. NEIN ! Ein Herr Engel feiert Mit tausenden Mitgliedern und Sympatisanten ihr 25 jähriges Bestehen,und das Zurecht.

    Viele Menschen identifizieren sich mit der Partei,auch wenn Sie nicht Mitglied sind.

    Die Partei kann Stolz sein,was Sie,der Jugendverband Rebell und deren Kinderorg.,den Rotfüchsen,erreicht haben.

  • JW
    Jörg Weidemannn

    Eine traurige antikommunistische Suppe, die nach zwei Tagen Vorort-Recherche hier rausgekommen ist.

  • HR
    Hermann Rupp

    Gratuliere!

    Der Autor dieses Artikels braucht sich um seine berufliche Zukunft jedenfalls keine Sorgen zu machen.

    Für ein warmes Plätzchen bei der "BILD" reicht es allemal!!

  • JW
    Jörg Weidemann

    Jetzt ist er also erschienen, der erste Artikel in der TAZ über die MLPD seit Jahrzehnten. Wer nach immerhin zweitägiger Vorort-Recherche, ausführlichem persönlichen Gespräch und mehrmaligen Zusagen einer fairen Berichterstattung einen vernünftigen Artikel erwartet hat, sieht sich allerdings schwer enttäuscht.

    Vorgeblich »dümpelt« die MLPD seit einem Vierteljahrhundert in einer »weltanschaulichen Nische« vor sich hin. Großzügig wird die unbedeutende Tatsache ausgeblendet, dass die MLPD mit ihren Betriebsgruppen an allen bedeutenden selbstständigen und konzernweiten Arbeiterkämpfen der letzten Jahre meist maßgeblich beteiligt war. Aber was bedeuten schon Arbeiterkämpfe in der Redaktion der TAZ? Geflissentlich übersehen wird auch die Tatsache, dass die MLPD seit ihrem VII. Parteitag über 20% mehr Mitglieder gewonnen hat. Warum sollte so etwas auch erwähnt werden, widerspricht es doch der vom Inlandsge-heimdienst ?Verfassungsschutz? ausgegebenen Richtlinie von der ?isolierten, bedeutungs-losen MLPD?.

    Und hier sind wir schon beim Stil des Artikels angekommen, der ganz dem Klischee des deprimierten Kleinbürgers gerecht wird, der jedem seinen Optimismus übel nimmt, weil das voll uncool ist. Da wird dann lieber über Bauchansätze gewitzelt, statt vernünftig zu recher-chieren. Und wenn Stefan dürr wäre, würde man eben darüber blöde Witze machen (... so mickrig wie die Partei...).

    Die TAZ und viele ihrer Redakteure, die einmal der kleinbürgerlichen ML-Bewegung ange-hörten, sind vor einem Vierteljahrhundert in den Schoß der kapitalistischen Gesellschafts-ordnung zurückgekehrt. Seitdem dümpeln sie in der selbst gewählten linksintellektuellen Nische des vorgeblich über den Dingen stehenden Kommentators. Vor kurzem musste die TAZ ihre NRW-Redaktion einstellen. Statt die Gegner des Kapitalismus mit ihrer eigenen Niederlagenstimmung zu überziehen, könnte etwas Selbstreflexion über das eigene Ver-hältnis zum Kapitalismus nicht schaden. Sonst müssen die Leser bis zum 50. Geburtstag der MLPD warten, bis sie wieder etwas über die MLPD in der TAZ lesen. Vielleicht machen sie sich aber lieber selbst ein Bild, z.B. bei den Geburtstagsfeierlichkeiten vom 2. -. 5. Au-gust in Essen, Gelsenkirchen, Duisburg und Buchenwald (Thüringen). 40 internationale Delegationen sind gekommen. Auch das ein Beleg für die Bedeutungslosigkeit der MLPD oder was meint die TAZ?

     

    Mit optimistischen Grüßen

    Jörg Weidemann

  • MF
    M. Forschner

    Im Kommunistishen Manifest wurde bereits 1848 festgestellt, dass der Kommunismus von den Herrschenden in ganz Europa angefeindet wurde. Insofern Business as usual bei der taz.

    Ein Stuss allerdings, dass Stefan Engel zu den Verbrechen in der Sowjetunion schweigen würde. Wahrscheinlich ein Redakteur, der mal eine Stippvisite gemacht hat.