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Luxusimmobilien vom AuktionshausWohnjuwelen von Sotheby’s

Der multinationale Immobilienkonzern Sotheby’s will seinen Kunden Anlagen auf dem deutschen Markt anbieten. Im Fokus stehen Hamburg und Sylt.

Ein Bad wie vom Auktionator: Das Sotheby's Projekt Maison Ouest in Berlin. Bild: Sotheby's

HAMBURG taz | Aus der eigenen Wohnung mit dem Lift direkt in die Gourmet-Abteilung eines schicken Kaufhauses entsteigen? In Berlin, wo ein Gründerzeithaus zur einer Luxusimmobilie in direkter Nachbarschaft zum KaDeWe aufpoliert wird, macht es das weltweit agierende Immobilienunternehmen Sotheby’s International Realty vor.

Das könnte bald auch in Hamburg und auf Sylt gehen. Sofern man über das entsprechende Kapital verfügt, versteht sich. Eine Luxus-Eigentumswohnung kostet schnell eine Million Euro oder mehr.

Das internationale Handelshaus für Luxusimmobilien schmiedet gerade Pläne für die beiden norddeutschen Premiumstandorte. Sotheby’s hat den Trend erkannt und zieht eine vermögende Kundschaft an. Der Konzern ist längst nicht mehr nur in den USA eine treibende Kraft der Gentrifizierung.

Die hohen Preise für Luxusimmobilien führten dort dazu, dass Stadtviertel umgekrempelt wurden, in denen zuvor einheimische Minderheiten, Arme und MigrantInnen eine Bleibe gefunden hatten.

Marke für Luxusimmobilien

Sothebys

Gegründet wird Sothebys 1744 in London als Auktionshaus für Bücher. Auktionen von Münzen, Kunsthandwerk, Kunst, Schmuck und Antiquitäten kommen hinzu. Heute liegt der Jahresumsatz bei zwei Milliarden US-Dollar.

Nach 1945 internationalisiert sich Sothebys, kommt 1976 nach Deutschland, mit Büros in Frankfurt, Köln, München, Berlin, Hannover und Hamburg.

Die Immobilientochter Sothebys International Realty wird 1976 gegründet und geht 2004 eine Allianz mit der Realogy-Holding ein, die unter dem Markennamen Sothebys ein Franchise-Netz von weltweit 660 Büros aufbaut.

Hierzulande ist das Unternehmen vor allem bekannt als Auktionshaus für Kunst. Dabei ist Sotheby’s International Realty nach eigenen Angaben weltweit die wichtigste Marke für Luxusimmobilien. Ein multinationaler Konzern, der seit drei Jahrzehnten auf Expansionskurs ist und dessen Muttergesellschaft Realogy Holding Corporation Ende 2012 an die Börse ging. Der Aktienkurs sei seitdem um fast ein Drittel gestiegen, teilt der Konzern mit.

Bisher war Sotheby’s auf dem deutschen Immobilienmarkt nur vereinzelt aktiv. Das soll sich nun ändern. Konzernsprecher Wolfgang Ludwig spricht vom „großen Auftritt“. Der Konzern, der über Lizenzverträge weltweit mit anderen Unternehmen kooperiert, hat Mitte der Woche mit dem Kölner Bauträger- und Dienstleistungsunternehmen Pantera einen Vertrag geschlossen. Pantera bringt seine Projekte ein, die nun unter dem Label Sotheby’s vermarktet werden.

Mit 175 Millionen Euro steigt Sotheby’s in die neue Zusammenarbeit ein. Neben Berlin und München sollen Projekte in Hamburg und Sylt entwickelt werden. Denn internationale Umfragen unter Investoren besagen, dass die Bundesrepublik inzwischen der lukrativste Immobilienmarkt in Europa ist. „Früher investierte man in London oder Paris, aber deutsche Städte wie Hamburg haben London heute den Rang abgelaufen“, sagt Ludwig.

Wo genau im Norden die Luxushäuser entstehen sollen, ist noch geheim. Erst in einigen Wochen, wenn die Verhandlungen in trockenen Tüchern sind, will Sotheby’s Näheres verraten. Die Projekte werden sich aber an den Berliner Vorhaben orientieren, sagt der Sotheby’s-Sprecher. Hochwertige Gründerzeithäuser und denkmalgeschützte Gebäude in bester Sahnelage seien im Gespräch, an der Alster in Hamburg zum Beispiel.

Immobilien verteuerten sich um ein Achtel

Auf dem Hamburger Immobilienmarkt sind laut einer Immobilienstudie der Bausparkasse LBS die Preise für Eigentumswohnungen am stärksten gestiegen. Seit Januar 2012 haben sie sich innerhalb eines Jahres um 12,5 Prozent erhöht. In den Vierteln um die Alster kosten Eigentumswohnungen bereits heute im Schnitt mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter. Für Sotheby’s-Kunden beinahe Peanuts, denn die zahlen für Luxuswohnungen und Penthouses rund 10.000 Euro pro Quadratmeter.

Sotheby’s hat insgesamt 100.000 sogenannte „VIP-Kunden“, betuchte Investoren aus der ganzen Welt, die nach attraktiven Standorten suchen, um dort ihr Vermögen anzulegen. Viele Kunden nutzten die angebotenen Luxusimmobilien auch selbst, sagt Ludwig. „Obwohl sie vielleicht nur ein paar Wochen im Jahr dort sind.“ Denn in der Vermögensstufe komme es auf die Mieteinnahmen nun wirklich nicht an. Das ganze Geld muss halt irgendwo angelegt werden.

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2 Kommentare

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  • P
    PeterWolf

    @anja

    Einige bescheidene Fragen:

    Meinen Sie mit Ihrer Forderung nach Abschaffung der EU, dass dann nur noch Deutsche Immobilien in Deutschland besitzen bzw. erwerben dürfen?

    (Also wie z.B. in der Türkei, ergo dass z.B. Engländer und selbstverständlich nicht-EU Staatsbürger wie Türken auch keine Immobilien in Deutschland besitzen dürfen?)

    Oder gilt das Verbot dann nur für ausländische Firmen oder Vermögende?

    Oder werden wir nach Abschaffung der EU alle selbst so reich, dass wir uns Luxusimmobilien leisten können?

    Oder weil Deutschland dann ein Gesetz gegen Luxussanierung von Immobilien in guten Lagen erlassen könnte?

     

    Etwas ratlos ob der Umsetzung Ihres Vorschlages.

  • A
    anja

    Noch ein Grund mehr die EU abzuschaffen.

    Warum soll man Heuschrecken, wie

    Sothebys die Filetstücke der Immobilienwirtschaft

    überlassen. Wieso sollen wir mit

    den Reichsten der Welt, um gute Wohnlagen

    im eigenen Land streiten müssen?

    Es liegt in unser Hand das zu ändern.

    Es liegt in unser Hand die Resourcenverteilung

    auf die Bürger zu fokussieren oder zu liberalisieren für alle Interessengruppen

    der Weltwirtschaft!

    Schafft endlich die EU ab,

    damit in den Städten das Wohnen noch bezahlbar

    bleibt.

    Das ist durchaus links und nicht rechts.

    Denn wir schützen so auch besser die

    unsere ökonomische und kulturelle Vielfalt

    in den Städten und die Familien!

    Gentrifizierung schafft hohe Lebenshaltungskosten

    und vernichtet damit Arbeitsplätze ohne

    das wir etwas davon haben! Der Konsum innerhalb

    Deutschlands wird wohl eher weniger in Gewicht fallen, wenn die Leute nur selten hier sind!