: Lokalkoloratur
Die halbe Fußballwelt schwenkt verwundert das Haupt, kaum daß sie sich etwas von Schleudertrauma und kollektiver Nackenstarre im Falle EU-Bosman erholt hat. Man kann aber auch nur schwer fassen, was momentan, kurz vor Schließung der diessaisonalen Transfertore, so los ist im Kickergewerbe. Der Vorrat an sportlichen Sottisen jedenfalls scheint bereits aufgebraucht, noch bevor 1996 richtig warmgelaufen ist. Nehmen wir nur den HSV. Nämlicher hat nach einigem Hin und Her und reichlich Rein und Raus seinen teuto-iberischen Spieler Francisco Copado – spitznamens Paco – ziehen lassen: für gut 700.000 Mark zum Zweitligisten RD Mallorca. Das Außergewöhnliche an diesem Transfer ist nicht, daß er zustande kam, sondern, daß ein (noch) nicht entmündigter, balearischer Fußball-Manager so viel Geld raustut für einen „Schaumschläger“, wie sich Trainer Felix Magath ausdrückt. Paco durfte nämlich von bislang 13 Bundesligaspielen so gut wie keines durchquirlen. Das kommt uns in der Tat spanisch vor. cleg
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