: Lokalkoloratur
Extravagante architektonische Ideen kann heute ohnehin keiner mehr bezahlen. Ähnliches mag Leonhard Hajen insgeheim in seinem Wissenschaftssenatorenkopf herumgeschwirrt sein, als er beschloß, den Vollstudiengang an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HfbK) aufzulösen. Die Freien Künstler an der HfbK hatten solcherlei Sparkur ja schon lange empfohlen. Architektur hat ja nichts mit Kunst zu tun, sondern ist reines Handwerk, lautet ihr Credo, wenn sie neidisch auf die Lieblinge ihrer umstrittenen Chefin Adrienne Goehler blickten und sich von dieser zurückgesetzt fühlten. Hajens Sparpläne dürften ihnen Genugtuung verschaffen. Fachhochschule und Technische Uni Harburg sollen die Architekten künftig alleine ausbilden. Daß nun der Bund deutscher Architekten aufschreit, weil ein „wichtiger Kulturbaustein Hamburgs“ auf „befremdliche Art und Weise“ abgeschafft werde, wird wohl unerhört bleiben. paf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen