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Lokalkoloratur

„Mit einem freudigen Ja“ bekannte sich Simon Schöffel (oben), erster evangelischer Hamburger Landesbischof der Neuzeit, 1933 zum nationalsozialistischen Staat. Schöffel hatte sich als Hauptpastor von St. Michaelis in Hamburg seit Beginn seiner Amtszeit 1922 für die Einrichtung des Bischofsamtes eingesetzt. So schildert es Rainer Hering in der Biografie „Die Bischöfe Simon Schöffel, Franz Tügel“, rechtzeitig zum Kirchentag herausgegeben vom Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1995, 18,90 Mark. Mit der Einführung des „Führerprinzips“ wurde es Schöffel leicht, sich selbst als ersten Bischof einzusetzen. Bald geriet er jedoch in einen Machtzwist mit den NS-nahen Deutschen Christen, der schon 1934 zu seinem Rücktritt führte. Zweiter Hamburger Bischof wurde Franz Tügel, Nazi-Scherge bis zum Ende des „Dritten Reiches“. Nur aufgrund äußeren Drucks legte Tügel 1945 seine Geschäfte nieder, setzte jedoch noch seinen Wunschkandidaten für seine Nachfolge durch: Simon Schöffel. Dieser blieb Bischof bis 1954. uwi

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