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Lokalkoloratur

Ein „Amtsarsch“ziert ironisch die Einladung zum heutigen 25jährigen Dienstjubiläum: Kunstpädagoge Thomas Sello ist gegen jede modische Staatsverdrossenheit überzeugter Anhänger des staatlichen Auftrags. „Ich konnte im behördlichen Rahmen alles durchsetzten, was ich wollte: Die Phantasie ist frei, gerade wenn im Hintergrund noch eine Behörde als Sicherheit steht“, sagt der 53jährige. „Das Einzige, womit ich immer zu kämpfen hatte, ist mein eigener Anspruch an die Qualität. Und die staatlichen Museen werden schon seit Jahren immer besser.“Seit 1989 ist Sello Leiter des Museumsdienstes der Hamburger Kunsthalle und stolz darauf, viele Menschen neu an die Kunst herangeführt zu haben, besonders Schüler, Senioren und Behinderte. „Wir sollten aber dieses Potential nicht vorschnell auf dem Altar einer übertriebenen Wirtschaftlichkeit als selbständiges Unternehmen opfern – und das fängt mit den erhöhten Eintrittsgeldern für diese Gruppen schon an“. Dreierlei bezeichnet er als seine „Herzensstücke“: Jeden Tag eine kunstpädagogische Veranstaltung, zwei didaktische Ausstellungen im Jahr und den Schüleraustausch mit St. Petersburg. Wer als Jubiläumsgeschenk seinen Eintritt in den neuen Verein „Malschule in der Kunsthalle“mitbringt, ist heute um 15 Uhr zur Feier gern gesehen. josch

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