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Lokalkoloratur

Manchmal ist es ein Ereignis, wenn ein Mensch aus einem Auto steigt. Als Frank Pagelsdorf, der Trainer des Hamburger SV, am Montag abend in seinem dunkelblauen Audi A8 bei der Geschäftsstelle seines Klubs vorfuhr, scharten sich sieben Kamerateams, acht Fotografen und insgesamt rund 50 Journalisten um ihn, um nicht eine Silbe, nicht ein Bild zu verpassen. Doch schneller als ein Gourmet „Salmiakpastille“ sagen kann, war der Coach schweigend in den Katakomben des Volksparkstadions verschwunden. Schließlich war er nicht mit der Presse verabredet, sondern zum Gespräch mit dem Vorstand des Traditionsvereins gekommen, mithin seinen Chefs. Seinen Abschied wolle er verkünden und zu TeBe Berlin wechseln, wußten alle Anwesenden schon vorher Bescheid. Um so größer die Überraschung, als Oberrothose Rolf Mares mit gespieltem Erstaunen – und er kann das, schließlich ist er Theaterintendant – verkündete, daß Frank Pagelsdorf selbstverständlich Trainer des HSV bleiben würde. Alle Mißverständnisse seien rückhaltlos geklärt worden. Der Trainer sei nie in Frage gestellt worden. Pagelsdorf saß daneben und nickte. Jetzt warten die Sportjournalisten dieser Stadt ganz gespannt, wie lange dieser Frieden hält. Und wann sie Pagelsdorf wieder fotografieren können, wenn er aus seinem Auto aussteigt. else

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