Lokalkoloratur:
Im Jahre 1977 war es, da machte sich Dietmar Demuth unsterblich. Zumindest für die Menschen, die dem FC St. Pauli die Treue halten. Damals erzielte er als Mann-decker das erste Tor des Vereines vom Millerntor in der Fußball-Bundesliga. Damit begann auf der einen Seite ein glanzvoller Zug durch die Stadien des Oberhauses. Auf der anderen Seite entwickelten sich Vokabeln wie „Paadie“, „Kiezkicker“ oder „Freudenhaus der Liga“, die selbst den wortspielresistentesten Anhängern das Wasser in die Beine trieb. Aber dafür kann man Didi nicht verantwortlich machen. Eher dafür, dass er auf dem Sprung ist, sich zum zweiten Mal unsterblich zu machen. Heute Abend um 19 Uhr spielt das von ihm als Coach betreute St.-Pauli-Team gegen den SSV Reutlingen und könnte sich, einen Sieg vorausgesetzt, im Kampf um den erneuten Aufstieg in die Bundesliga drei wichtige Punkte sichern. Bevor am kommenden Montag die Konkurrenten aus Mönchengladbach weggehauen werden. Sollte das alles nicht klappen, bleibt Demuth immerhin ein Trost: Einmal unsterblich reicht, zweimal ist nicht nötig. else
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