piwik no script img

Lokalkoloratur

Heute helfen wir der Bild-Zeitung mit folgenden Informationen: Der Mann mit der gewaltigen Ausstrahlung, der gestern in Ihren Redaktionsräumen an der Friedrich-Wilhelm-Straße für einen Vormittag Chefredakteur war, ist nicht, wir wiederholen, nicht der mehrfache Egon-Erwin-Kisch-Preisträger Karl-Eduard von Schnitzler und auch nicht der berühmte amerikanische Enthüllungsreporter George Watergate Bush, sondern lediglich der ehemalige Redakteur der Kasseler Schülerzeitung „Aufgespießt“ Hans Eichel, der sich mittlerweile als Revisor ein bisschen was dazuverdient. Gestern konnte der bullige, hemdsärmelige „Finanzminister“ wie ihn die Boulevard-Presse getauft hat, endlich mal das tun, was ihm am liebsten ist: richtig draufhauen. Wir freuen uns auf knallige Bild-Überschriften wie: Bundesoberweitenabgabe soll steuerrechtlich ausgewogen sein. Dagegen verblasst natürlich die Schlagzeile: „Eichel muss hart bleiben.“ aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen