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Lokalkoloratur: Rolf Fritsch

LOKALKOLORATUR

Als Lobbyist in ureigener Sache meldete gestern der Hamburger Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), Rolf Fritsch, öffentliche Kritik an. Was ihm sauer aufstößt? Daß seine Basis sich zukünftig entscheiden soll, ob sie sich in Volksvertretung übt oder ihren beruflichen Werdegang in den Vordergrund stellt. Hat doch die Enquete-Kommission den Parteien neulich vorgeschlagen, daß die Berufsausübung im öffentlichen Dienst oder einem öffentlichen Unternehmen zukünftig mit einem Parlamentsmandat unvereinbar sein soll. Dies könne die ÖTV nicht hinnehmen, kündigte Fritsch an, weil damit ein ganzer Berufsstand von der politischen Mitwirkung im Parlament ausgeschlossen würde. Dabei sollten die Parteien doch eigentlich dafür sorgen, so der Gewerkschaftsboß, daß sich die ganze Bevölkerungsstruktur im Parlament widerspiegele.

Da muß der Kollege aber etwas in den falschen Hals bekommen haben. Denn der Vorschlag der Enquete-Kommission soll kein Mandatsverbot sein, sondern eine Anti-Filz-Maßnahme. Außerdem dürfen die KollegInnen des öffentlichen Dienstes auch weiterhin volksvertreten. Sie sollen sich künftig aber, wie auch alle anderen Abgeordneten, finanziell bescheiden und entscheiden: für den einen oder den anderen Job und für das eine oder andere Gehalt. Tja, Herr Fritsch, so schmerzhaft kann der Abschied vom Feierabendparlament sein. sako

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