Löwenzahn kann lecker sein: Pommes aus Pusteblumen
Löwenzahn ist besser als sein Ruf. Er enthält viele Vitamine und eignet sich für Salat. Auch die Wurzel kann man für allerlei verwenden.
V iel zu viele haben beim Garteln ihre liebe Mühe mit dem Löwenzahn. Da frage ich mich: Wieso ihn überhaupt loswerden wollen? Sowohl Knospen als auch Blüten, Blätter, ja, sogar seine bis zu einem Meter langen Wurzeln sind eine köstliche Ergänzung für den Speiseplan.
Löwenzahn wächst gerne auf nährstoffreichen Wiesen und breitet sich im Frühsommer zu den bekannten goldgelben Teppichen aus. Er ist zugleich sehr genügsam und schießt gerne auch mal zwischen Gehsteigplatten hervor. Aber Achtung, wie bei allen Wildkräutern gilt: Bitte nicht in der Nähe vom Straßen- oder Wegesrand sammeln. Die Blüten und Blätter könnten verschmutzt sein.
An den richtigen Stellen geerntet ist Löwenzahn umso gesünder! Schließlich enthält er alle möglichen Vitamine, außerdem punktet er mit dem Bitterstoff Taraxin und dem Ballaststoff Inulin, die jeweils die Verdauung fördern. Inulin ist dabei ein besonders gutes Futter für die winzigen Mitbewohner in unserem Darm, stärkt somit das Immunsystem und steckt vor allem in der Löwenzahnwurzel. Am meisten Inulin und Taraxin enthält Löwenzahn übrigens im Spätsommer und ab September, deshalb schmecken die Blätter dann auch bitterer.
Aus frisch gesammeltem Löwenzahn mache ich gleich einen Salat: Ich wasche und zerkleinere zwei Handvoll Blätter, dazu koche ich ein Viertel Kilo Salaterdäpfel und schneide sie in Scheiben. Wer mag, gibt auch noch geröstete Speckwürfel hinzu. Als Marinade vermische ich einen Schuss weißen Balsamicoessig mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, scharfem Senf und ein paar Esslöffeln frisch gepresstem Orangensaft. Und oben auf den Salat kommt noch ein pochiertes Landei! Dafür bringe ich Wasser mit Essig und Salz zum Kochen, lege das frisch aufgeschlagene Ei in eine Suppenkelle und lasse es von dort vorsichtig ins Wasser gleiten. Nach etwa vier Minuten fische ich es heraus und lege es auf den Salat.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Später im Jahr zieht der Löwenzahn dann all seine wertvollen Inhaltsstoffe in die Wurzeln zurück. Die lassen sich gut sammeln, trocknen, bei 180 Grad Umluft im Backofen sanft rösten und zu koffeinfreiem Kaffeeersatz mahlen. Dabei kann man die Wurzel ruhig ungeschält verarbeiten, dadurch bleiben mehr von den wertvollen Bitterstoffen enthalten.
Eine knusprige Alternative zum Kaffee sind Löwenzahnwurzelpommes. Dafür putze ich die Wurzeln und koche sie mit ein wenig Zucker weich. Dann lasse ich sie kurz abkühlen und wende sie erst in Mehl, dann in Ei und Paniermehl. Schließlich backe ich sie in heißem Fett goldgelb aus. Dazu passt Feldsalat mit einem Dressing aus Himbeeressig, Senf, Muskatnuss und fein gewürfelten Zwiebeln. Guten Appetit!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!