: Lizenz zum Töten
■ Reagan soll US-Agenten Blanko-Schecks ausgestellt haben
Washington (dpa) - US-Präsident Ronald Reagan hat nach Angaben der 'Washington Post‘ 1984 und 1985 zwei Geheimdienstanweisungen unterzeichnet, die amerikanischen Agenten im Kampf gegen den „internationalen Terrorismus“ nach dem Verständnis Eingeweihter eine „Lizenz zum Töten“ erteilten. Wie das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf nicht identifizierte Quellen berichtete, hieß es in den Anweisungen, alle Anti-Terrorismus-Aktionen würden als rechtmäßig „betrachtet“, wenn sie „in guter Absicht“ ausgeführt würden.
Nach den Informationen der Zeitung gibt es keine Hinweise darauf, daß US-Agenten aufgrund der Anweisungen getötet haben.
Beide Anweisungen seien zu einer Zeit unterzeichnet worden, zu der eine noch heute gültige Regierungsorder des Präsidenten in Kraft war, die amerikanischen Geheimdienstagenten jede direkte oder indirekte Verwicklung in Mordanschläge verbietet.
Die Geheimdienstausschüsse von Senat und Repräsentantenhaus seien lediglich über die zweite Anweisung informiert worden.
Vizepräsident Bush hätte nach Angaben der Zeitung von den Weisungen gewußt haben müssen. Sein Sprecher wollte sich nicht äußern.
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