: Litauen sportelt autonom
■ Das litauische NOK beschloß Loslösung vom Sowjetsport
Moskau (dpa) - Die baltische Republik Litauen hat wenige Tage nach der Erklärung ihrer Unabhängigkeit von Moskau nun auch ihre Sportbeziehungen zur UdSSR abgebrochen. Das Nationale Olympische Komitee (NOK) Litauens entschied auf einer Sitzung am Mittwoch in Wilna, daß litauische Sportler nicht mehr an sowjetischen Meisterschaften teilnehmen oder in sowjetischen Mannschaften mitwirken dürften, da die UdSSR als Ausland betrachtet werde.
Von dieser Entscheidung betroffen ist unter anderem einer der führenden Basketball-Klubs, Schalgiris Kaunas, der ehemalige Gewinner des Weltpokals. Auch der Fußballverein Schalgiris Wilna wird nicht mehr an der sowjetischen Meisterschaft teilnehmen. Außerdem beschloß das litauische NOK, Sportler des Landes aus sowjetischen Mannschaften abzuziehen. Sie sollen nicht mehr in diesem Rahmen an Europa - und Weltmeisterschaften sowie an den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona teilnehmen.
Eine Anerkennung des 1940 aufgelösten und 1988 wiedergegründeten litauischen NOK durch das internationale Olympische Komitee (IOC) steht noch aus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen