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Likud wählt

■ Schamir bleibt Chef und wird gegen Rabin antreten

Tel Aviv (dpa) — Der israelische Ministerpräsident Izchak Schamir bleibt Vorsitzender des rechten Likud-Blocks. Er wurde auf einem Sonder-Parteitag, der gestern in Tel-Aviv stattfand, mit 46 Prozent der dreitausend abgegebenen Delegierten-Stimmen erwartungsgemäß im ersten Wahlgang wiedergewählt.

Der 76jährige Schamir scheiterte aber an seinem Ziel, die absolute Mehrheit zu erreichen. Er tritt damit bei den Parlamentswahlen im Juni gegen den Chef der Arbeiterpartei, Izchak Rabin an. Rabin hatte sich am Mittwoch gegen Shimon Peres durchgesetzt.

Der Rivale Schamirs im Likud, Außenminister David Levy sicherte sich mit überraschenden 31 Prozent den zweiten Platz und damit einen Anspruch auf die Nachfolge Schamirs.

Über die Zuweisung des Nachfolgerplatzes auf der Likud-Liste wird es in der kommenden Woche zu einer Kampfabstimmung zwischen Levy und dem von Izchak Schamir protegierten Verteidigungsminister Mosche Arens kommen.

Der rechtsradikale Wohnungsbauminister Ariel Scharon erhielt immerhin 22 Prozent der Delegiertenstimmen.

Damit schnitt der 63jährige etwas besser ab als erwartet. Allerdings machte das Ergebnis deutlich, daß er in Zukunft wohl keine Chance mehr auf das Ministerpräsidenten-Amt haben wird.

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