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LiebeserklärungArno Luik

Der „Stern“-Reporter hat drei Tage bei Gianis Varoufakis verbracht und nebenbei „Spiegel“-Kollegen wuschig gemacht

Ein Gespenst geht um in Europa“, nein, halt: in der Wohnung des ehemaligen griechischen Fi­nanz­mi­nis­ters Gianis Varoufakis ging es um, vor zwei Wochen. Arno Luik heißt es und ist Reporter beim Stern. Luik ist einer von mehreren deutschen JournalistInnen, die in den vergangenen Tagen den „Außenseiter, Amateur, Sexsymbol“ (Zeit Magazin) und „Helden der internationalen Linken“ (Spiegel) zum Gespräch getroffen haben, besser gesagt zur Homestory.

Drei Tage hat Luik bei Varoufakis verbracht und mehrere Gespräche mit ihm geführt. „Mehr Nähe geht nicht“, schrieb der Spiegel verächtlich, auch deshalb, weil sich die beiden Spiegel-Reporter von dem „Gespenst, das sich nicht zeigen will“, also Arno Luik, ausspioniert fühlten. „Er hatte sich in der Nähe der Tür aufgehalten. Wollte er mithören, wie der Spiegel ein Gespräch führt?“

Nun ist das Ausspionieren von Journalisten eine heikle Angelegenheit. Die CIA hat es offenbar getan und unter Mitwissen des Bundeskanzleramts Spiegel-Mitarbeiter abgehört. Der Spiegel stellte Strafanzeige. Doch dass nun offenbar ein Spion aus den eigenen Reihen kommt, ein Landsmann und Kollege, das geht zu weit.

Dabei ist Luik das, was man einen echten Profi nennt: ein ausdauernder Rechercheur, ein hartnäckiger Frager, ein guter Schreiber. Das beweist auch sein Varoufakis-Interview, das am Donnerstag im Stern erschienen ist. Von all den drei großen Varoufakis-Geschichten der vergangenen Woche ist es immerhin das mit den wenigsten Klischees und dem höchsten politischen Infogehalt: keine Frage zum Motorrad, keine zu Varoufakis’ Aussehen. Dafür kitzelt es aber Erstaunliches zur Troika aus Varoufakis heraus: Die habe angeblich die Oligarchen geschützt und verhindert, dass Syriza den reichen Griechen ihre Milliarden abnimmt. Knallhart, dieses Gespenst. ANNE FROMM

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