piwik no script img

„Liebe taz...“ Schieflage durch unglückliche Überschrift –Betrifft: „Lehrer freut sich über ,Nie wieder Schule-“, taz-Bremen vom 1.4.99

Es ist ein bißchen schade, wenn ein sorgfältig recherchierter Artikel durch seine unglückliche Überschrift in Schieflage gerät. Ich erlaube mir, diese wieder gerade zu rücken: „Nie wieder Schule“ ist keine Exklamation von mir und schon gar kein Prädikat. Ich bin Lehrer aus guten Gründen geworden und es bis zum Eintritt in die Kulturabteilung auch mit viel Spaß und Engagement gewesen. Selbst in dem bereits von der ersten Instanz als unrecht erkannten zwangsweisen Schul-Jahr hat mir die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern eine Menge gebracht. Ich hoffe, den Unterrichteten trotz gelegentlicher fachlicher und pädagogischer Unzulänglichkeiten auch. Für sie möchte ich „Nie wieder Schule“ nicht stehen lassen.

Das gilt gleichermaßen für die Kolleginnnen und Kollegen, deren bewundernswerte Arbeit unter schwierigen Bedingungen ich erneut kennen- und schätzengelernt habe. Außerdem muß wohl gefragt werden, welches Lehrer-Bild nun eigentlich stimmen soll? Das der Sonnigen-Lenz-Arbeiter mit viel Freizeit und Ferien, oder das der Schreibtisch-Tätigen in der Administration mit Horror vor dem Schulalltag? Michael Filzen-Salinas

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen