piwik no script img

Letzte „IS“-Bastion in Baghus2000 Menschen ergeben sich

In der letzten Bastion der Miliz „Islamischer Staat“ haben sich Tausende den Belagerern ergeben. Dabei handelt es sich vor allem um „IS“-Kämpfer und deren Angehörige.

Eine Frau trägt ihr Kind in einem Empfangsbereich in Baghus für Menschen, die aus dem letzten noch von der „IS“-Miliz kontrollierten Gebiet kommen Foto: dpa

Baghus afp/rtr | In der umkämpften letzten Bastion der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) im Osten Syriens haben sich rund 2000 Menschen den Belagerern ergeben. Die meisten seien „IS“-Kämpfer gewesen, sagte ein Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Dienstag, die das Dorf Baghus seit Tagen unter Beschuss hat. Zuletzt hatte ein SDF-Sprecher geschätzt, dass noch 1000 bis 1500 Dschihadisten in dem Dorf am Euphrat seien.

Laut dem SDF-Sprecher Adnan Afrin werden die Dschihadisten nun aus Baghus geholt und zu einem nahegelegenen Kontrollposten gebracht, um dort durchsucht und befragt zu werden. Seit dem Beginn der Belagerung der Ortschaft an der irakischen Grenze im Dezember verließen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte fast 59.000 Menschen die letzte „IS“-Bastion. Jeder Zehnte war demnach ein „IS“-Kämpfer.

Die „IS“-Kämpfer in Baghus hatten sich auch in Tunnelsystemen unter der Stadt verschanzt. Die USA gehen jedoch davon aus, dass die höherrangigen Anführer der Extremistenmiliz inzwischen geflohen sind. Kämpfer der Miliz sind allerdings in abgelegenen Gebieten noch immer aktiv. Sie gelten weiter als Bedrohung für die Sicherheitslage.

In einer am Dienstag auf ihren Propagandakanälen veröffentlichten Videobotschaft rief die IS-Miliz ihre Anhänger in Baghus zum Durchhalten auf. „Die Schlacht ist noch nicht vorbei“, sagte darin ein Dschihadist.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare