LeserInnenbriefe:
taz.die tageszeitung | Rudi-Dutschke-Str. 23 | 10969 Berlin
briefe@taz.de | www.taz.de/Zeitung
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Beispiel Barcelona
betr.: „Von wegen Mieterschutz“, taz vom 29. 4. 16
Es ist richtig, dass die Misere auf den Wohnungsmärkten in Berlin, Hamburg und anderen Städten nicht dadurch verursacht wurde, dass Mieterinnen und Mieter gelegentlich ein Zimmer untervermieten oder im Urlaub ihre Wohnungen kurzfristig mit anderen tauschen.
Falsch ist aber die Forderung, die Stadtregierungen in Ballungszentren mit angespannten Wohnungsmärkten sollen sich für „echte Privatzimmervermietungen“ an Touristen einsetzen.
Zu welchen Auswüchsen dieses Vermietungsmodell führt, sieht man zum Beispiel in Barcelona, wo sich betroffene Anwohner gegen die „Untervermietung an Touristen“ mit Demonstrationen wehren.
Es wäre viel besser, die freien Zimmer zu den Konditionen des Mietenspiegels Menschen anzubieten, die dringend auf eine Unterkunft angewiesen sind. Das ist weniger profitabel, dafür aber anständig. SIEGMUND CHYCHLA, Hamburg
Positive Aspekte fördern
betr.: „Von wegen Mieterschutz“, taz vom 29. 4. 16
Ihrem Kommentar zu Airbnb, der Plattform zur Buchung und Vermietung von Unterkünften, kann ich zum Teil zustimmen. Tatsächlich dürfte die Hotellobby ein großes Interesse daran haben, Airbnb zurückzudrängen.
Airbnb als Shared Economy zu bezeichnen, ist aber dem an Community und Gemeinwohl orientierten Gedanken der Shared Economy gegenläufig. Bei Airbnb macht ein Konzern Gewinne, die keineswegs der Community zugute kommen.
Ähnlich absurd wäre es, andere Portale, die vermeintlich in Richtung Shared Economy gehen, tatsächlich aber zur Prekarisierung und Individualisierung führen, ähnlich positiv zu bewerten.
Die Städte sollten in der Tat die positiven Aspekte der Begegnung und der Mieterleichterung fördern, indem sie ein konzernunabhängiges Internetportal mit der gleichen Funktion zur Verfügung stellen und bewerben. IRENE OFTERINGER, Köln
Unzeitgemäße Ritter-Nostalgie
betr.: „Was von der kulturellen Offenheit bleibt“, taz v. 23. 4. 16
Der Artikel ist insgesamt sehr informativ. Aber die These, der Dichter Cervantes habe im Don Quijote nostalgisch auf das Goldene Zeitalter zurückgeblickt, ist doch wohl falsch. Vielmehr hat er sich über die vollkommen unzeitgemäße Ritternostalgie seiner spanischen Zeitgenossen lustig gemacht.
THOMAS LANGE, München
Empfohlener externer Inhalt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen