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Lesbierinnen ausgefragt

■ Kirchenleitung forscht Vikarinnen aus

Scharfe Kritik am Vorgehen der Leitung der berlin-brandenburgischen evangelischen Kirche gegen lesbische Vikarinnen hat die Berliner Theologin Eske Wollrad geübt. Sie sei entsetzt darüber, wie die Kirchenleitung lesbische Vikarinnen, die vor der Ordination stehen, zu ihrer Lebensweise befrage, sagte sie am Mittwoch abend im Haus der Kirche. Dies komme der „Inquisition“ gleich.

Die Kirchenleitung versuche, die Vikarinnen einzuschüchtern und sie dazu zu bringen, ihre Lebensweise in der künftigen Arbeit als Gemeindepastorin zu verschleiern. Es müsse lesbischen Pfarrerinnen jedoch möglich sein, auch im Kirchenamt offen zu ihrer gleichgeschlechtlichen Lebensweise zu stehen, forderte Frau Wollrad.

Dagegen betonte der Ausbildungsreferent im Konsistorium, der berlin-brandenburgischen evangelischen Kirche, Traugott Vogel, es gebe keinen einzigen Fall, wo einer Vikarin die Ordination verweigert worden sei, weil sie sich offen zu ihrer lesbischen Lebensweise bekannte. Von zukünftigen Pfarrerinnen werde jedoch verlangt, auf die jeweilige Gemeindesituation Rücksicht zu nehmen, sagte Vogel.

Wie auf der Diskussionsveranstaltung bekannt wurde, werden homosexuelle Theologen vor der Ordination zu einem Gespräch ins Konsistorium vorgeladen. Die Betroffenen müßten sich beispielsweise dazu äußern, ob sie mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin gemeinam im Pfarrhaus wohnen wollten. epd

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