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■ Elefantentragödie in IndienLeitbulle verloren

Neu-Delhi (AP/taz) – Die Elefantentragödie in Indien nimmt kein Ende: Die Herde von rund 50 verstörten Tieren, die tagelang durch Westbengalen irrte, hat nun auch noch ihren Leitbullen verloren. Wie ein Beamter gestern mitteilte, wurde der Bulle beim Sturz in einen tiefen Graben verletzt und wird von den anderen nicht mehr als Anführer akzeptiert. Die Herde splitterte sich deshalb in mehrere Gruppen auf.

„Es ist eine schreckliche Tragödie“, sagte Amit Biswas, ein hoher Forstbeamter des indischen Staates Westbengalen. Die Elefanten, die von Buschfeuern aus ihrem Reservat Jaldapara vertrieben worden waren, zogen danach 125 Kilometer weit durch die Gegend westlich von Kalkutta, trampelten mindestens sechs Menschen zu Tode und richteten schwere Schäden an Ernte und Häusern an.

Nachdem die Elefanten von Dorfbewohnern unter anderem mit Feuerwerkskörpern und Steinen beworfen worden waren, griffen Regierungsbeamte ein und schafften es, die Herde in Richtung zu ihrem Wildpark zurückzutreiben. Dabei stürzte der Leitbulle in einen zwanzig Meter tiefen Graben. „Die Herde kann jetzt sehr gefährlich werden“, befürchtet Amit Biswas.

In Indien sind die Elefanten, deren Bestand auf 17.000 bis 22.000 Tiere geschätzt wird, durch Gesetz geschützt und dürfen nur in Notfällen erlegt werden.

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