piwik no script img

Leichte SpracheBilder über seelische Krankheiten

Menschen mit seelischen Krankheiten sehen in der Zeitung oft traurig aus. Das muss sich ändern. Es gibt bessere Bilder.

Tanzen geht auch mit Angst-Störung: Franziska Seyboldt Foto: Karsten Thielker

Hinweis:

Hier können Sie den Text herunterladen.

Hier können Sie den Original-Text lesen.

Hier finden Sie den Text in kurz.

Hier können Sie sich den Text anhören:

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

──────────────────────

Franziska Seyboldt hat eine Angst-Störung.

Wie sie damit klarkommt?

Das erklärt Franziska in diesem Text:

Ich heiße Franziska und habe eine seelische Krankheit.

Ich habe eine Angst-Störung.

Das bedeutet:

Ich habe oft Angst,

auch wenn es keinen Grund dafür gibt.

Ich habe oft Angst,

wenn andere Menschen keine Angst haben.

Ich habe zum Beispiel Angst in der U-Bahn.

Ich habe dann das Gefühl,

dass ich keine Luft bekomme.

Warum ich diese Angst habe?

Das kann ich nicht immer erklären.

Warum finde ich die Bilder über seelische Krankheiten

oft schlecht?

Viele Menschen in Deutschland haben seelische Krankheiten.

In den Zeitungen gibt es viele Texte darüber.

Aber diese Texte ärgern mich oft.

Mein Problem ist:

Ich finde die Bilder in den Texten oft schlecht.

Die Bilder verstärken oft Vorurteile über seelische Krankheiten.

Die Bilder zeigen zum Beispiel:

• Menschen, die weinen und in einer Zimmer-Ecke sitzen

• Menschen, die sich hinter ihren Händen verstecken

• Menschen, die Tabletten nehmen

Diese Art von Bildern wirkt traurig und ablehnend.

Man denkt dann:

Menschen mit seelischen Krankheiten geht es immer schlecht.

Menschen mit seelischen Krankheiten sind immer einsam.

Aber das stimmt nicht.

Welche Bilder sind besser geeignet?

Seelische Krankheiten finden im Kopf statt.

Man kann seelische Krankheiten also nicht sehen.

Deshalb kann man seelische Krankheiten

schlecht auf Bildern zeigen.

Aber es gibt auch gute Bilder

von Menschen mit seelischen Krankheiten.

Hier ist ein Beispiel aus meinem Leben:

Ich habe einen Text über meine Angst geschrieben.

Und ein Fotograf hat Fotos von mir gemacht.

Die Fotos zeigen, wie ich tanze und lache.

Denn Menschen mit seelischen Krankheiten

können auch lachen und glücklich sein.

Solche Bilder will ich in der Zeitung sehen!

Original-Text: Franziska Seyboldt

Übersetzung: Christine Stöckel und Juliane Fiegler

Prüfung: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information

Vorgelesen von: Franziska Seyboldt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!