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Lehrer sind keine Pädagogen

Betr.: „Hermann-Böse-Gymnasium in Aufruhr“, taz bremen vom 17.11.2000

Ich habe die Diskussion um den oben genannten Artikel in den letzten Tagen interessiert verfolgt. Welche Möglichkeiten haben Schülerinnen und Schüler, sich zu wehren, außer die Schule zu verlassen? Die LehrerInnen sind und bleiben am längeren Hebel. Keiner von ihnen oder gar der/die DirektorIn sticht einem Kollegen ein Auge aus. Ich selbst musste mir überlegen die Schule zu verlassen, da ich vergessen hatte, einen Lehrer zu begrüßen und die Hände dabei in den Hosentaschen trug.

Ein anderes Beispiel: Wer bei einer Klausur wegen Krankheit fehlt, muss sich bei der nächsten Schulstunde des Faches auf sofortiges Nachschreiben vorbereiten (auch wenn an dem Tag eine Klausur schon geschrieben wurde und der reguläre Unterricht des Schülers um Stunden verlängert werden muss). Wer da nicht mitzieht, wird schlechter benotet.

Wer glaubt schon eher einem Schüler als einer Lehrerkraft? Welcher Schüler kann einen anderen als Zeuge unterstützen, ohne nicht selbst in die Gefahr zu geraten, die Schule verlassen zu müssen?

Das Problem bei den heutigen Lehrkräften liegt nicht darin, dass sie bei einer Entlassung keine Pension bekämen. Viele LehrerInnen rutschen in diesen Beruf, ohne sich klar darüber zu sein, welche Konsequenzen er hat. In meinen bisherigen zwölf Jahren Schule habe ich nur wenige Lehrkräfte erlebt, deren pädagogische Fähigkeiten ausreichend waren. Ich hoffe, dass irgendwann diese Lücke bei der LehrerInnen-Ausbildung geschlossen wird. Dies wäre zum Beispiel durch praxisnahe Erfahrungen spätestens nach dem zweiten Semester des Studienfaches möglich. Die Studenten würden sich danach zweimal überlegen, ob LehrerIn der richtige Beruf für sie ist. Dies käme nicht nur ihnen, sondern auch den Schülern zu Gute. Curly David

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